· Nachricht · Generationswechsel im Handwerk
Dringender Appell an die Bundesregierung
| Der ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) fordert von der Regierung umfassende Reformen aufgrund eines erheblichen Fachkräftemangels. |
Das Handwerk kämpft weiterhin mit einem signifikanten Fachkräftemangel, wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf der Münchner Handwerksmesse (12.-16.3.25) bekanntgab. Ende letzten Jahres waren 125.500 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen registriert. Doch die tatsächliche Zahl der benötigten Fachkräfte übersteigt diese Meldungen erheblich und liegt nach Schätzungen des ZDH bei über 200.000. Vor diesem Hintergrund forderte Handwerkspräsident Jörg Dittrich von der künftigen Regierung umfassende Reformen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen.
Zusätzlich sind über 19.000 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt geblieben. Doch nicht nur Fachkräfte werden gesucht: Über 100.000 Handwerksbetriebe benötigen in den kommenden fünf Jahren eine neue Führung.
Trotz der relativen Stabilität im Vergleich zur Industrie veröffentlicht der ZDH besorgte Einsichten in seinem Konjunkturbericht. Steigende Kosten und bürokratische Hürden führen zur Aufgabe von finanziell stabilen Betrieben. Rund 80.000 Arbeitsplätze gingen 2023 verloren, ein Misstand, den der ZDH als „stilles Sterben“ beschreibt.
Jörg Dittrich kritisierte die anhaltenden politischen Debatten ohne greifbare Ergebnisse: „Ich sehe in der Politik häufig betroffene Gesichter, aber von betroffenen Gesichtern können wir uns nix kaufen.“ Er fordert die zukünftige Bundesregierung auf, effiziente Maßnahmen zur Entbürokratisierung zu ergreifen: „Wir müssen sein wie die Axt im Walde.“