· Fachbeitrag · Personal
Innere Kündigung: Ursachen und Folgen für die Physiopraxis
von Katja Löffler, M. Sc. Wirtschaftspsychologie, Dipl.-Kffr. (FH), PTA, Grasbrunn
| Mit innerer Kündigung ist das Arbeitsverhalten von Angestellten gemeint, bei dem die Leistung auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert wird. Verbunden ist dies meist mit steigenden Fehlzeiten, sinkender Eigeninitiative und einer hohen Passivität der betreffenden Personen. Langfristig führt eine innere Kündigung oft zu einer tatsächlichen Kündigung. In der Zwischenzeit entsteht für den Betrieb bzw. die Praxis ein immenser wirtschaftlicher Schaden, dessen Ausmaß viele Führungskräfte unterschätzen. Auch in Physiopraxen lauert diese Gefahr. |
Wie innere Kündigung entsteht
Nur noch 15 Prozent der Beschäftigten fühlen sich in Deutschland laut „Gallup Engagement Index“ von 2019 an ihr Unternehmen gebunden. Rund 70 Prozent machen Dienst nach Vorschrift. Die übrigen 15 Prozent haben innerlich gekündigt. Auch in Physiopraxen ist zumindest zu beobachten, dass es mit der Arbeitszufriedenheit angestellter Therapeuten nicht zum Besten steht und dass sich viele ihren Beruf bis ins Rentenalter nicht vorstellen können (siehe Janke, weiterführende Hinweise).
Eine innere Kündigung ist ein schleichender Prozess, der den Angestellten der Praxis anfangs selbst nicht bewusst ist. Doch im Laufe der Zeit nimmt der Wunsch nach Veränderung immer konkretere Formen an. Das kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Oft sind dann Krisensituationen ‒ wie aktuell z. B. die Coronakrise ‒ dafür ausschlaggebend, dass Mitarbeiter eine endgültige Entscheidung treffen und sich aktiv nach Alternativen umsehen.
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