Das stabile Haus, in dem das Schadengutachten wohnt, nicht unnötig ins Wanken bringen

| In der Dezember-Ausgabe von UE (Seite 13, Abruf-Nr. 45011532 ) berichten wir über einen erfolgreich durchgeführten Regress eines Versicherers gegen einen Schadengutachter. Grund war ein fehlerhaftes Schadengutachten ‒ mit teuren Folgen. Wir gehen davon aus, dass dem Schadengutachter der Fehler versehentlich unterlaufen ist. Wir wissen aber auch von Spannungen, die gelegentlich entstehen, weil „gewisse Erwartungen“ an den Sachverständigen herangetragen werden. |

Da müsse doch was gehen beim Restwert. Und beim 130-Prozent-Schaden könne man doch so lange rechnen, bis es passt, auch wenn es eigentlich nicht passen kann.

Alles das legt die Lunte an das stabile Haus, in dem das Schadengutachten komfortabel wohnt. Und es legt Dynamit an die Mauer, die das Gutachten am Ende auch für die Werkstätten als Bollwerk gegen Attacken der Versicherer bildet.

Diese beiden großen Vorteile für den kurzfristigen Vorteil langfristig auf das Spiel zu setzen, kann nicht richtig sein.

Unser wiederkehrender Appell an die Beteiligten lautet: Lernen Sie Schadenrecht. Dann können Sie seriös Vieles bekommen, was sich der eine oder andere mit Bauernschläue zu ermogeln versucht.

Die 130-Prozent-Grenze kann seriös mit Gebrauchtteilen eingehalten werden. Für die Restwertermittlung und die Restwertverlässlichkeit (drei lokale Angebote im Gutachten …) gibt es klare Vorgaben vom BGH.

Wer sich daran und an die anderen Regeln hält, kann weiter ruhig schlafen.

Für die Weihnachtszeit und den Übergang in das neue Jahr wünschen wir in diesem Sinne alles Gute. 2018 gehen wir den Weg zum Erfolg in der Schadenabwicklung gemeinsam weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Otting | Schriftleiter