01.09.2006 | Steuerliches Gestaltungsmodell
Kredit finanzierte Zerobonds nutzen
Wollen Sie oder Ihre Kunden Zinseinkünfte aus Steuergründen oder wegen der geplanten Minderung des Sparerfreibetrags ab 2007 in spätere Zeiträume (zum Beispiel in das Rentenalter) verlagern, sind Sie mit Zerobonds gut bedient. Optimal nutzen können Sie diese, wenn Sie Zerobonds über einen Kredit finanzieren. Wie das funktioniert, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Zerobonds erbringen ihre Erträge in Form von Kurssteigerungen, die sich aus der Thesaurierung der im Kurs aufgelaufenen Zinsen ergeben. Die Einnahmen resultieren aus der Differenz zwischen Emissions- oder späterem Kaufkurs und dem Verkaufs- bzw. Einlösungspreis bei Fälligkeit. Vor allem der Zinseszinseffekt führt also zu einer attraktiven Rendite, und dies ohne zwischenzeitliches Wiederanlagerisiko oder Steuerbelastung der laufenden Zinszahlungen.
Zerobonds werden steuerlich erst relevant, wenn sie bei Fälligkeit zurückgezahlt oder vor Fälligkeit verkauft werden. Erst dann handelt es sich um Kapitaleinnahmen (§ 20 Absatz 2 Nummer 4a Einkommensteuergesetz [EStG]) und erst dann unterliegen sie auch dem Zinsabschlag. Damit hat es der Anleger selbst in der Hand, den Besteuerungstermin in Zeiträume zu verlagern, in denen er voraussichtlich einer geringen Steuerprogression unterliegt.
Steuerlicher Nachteil: Sie können für die Zerobonds den Sparerfreibetrag erst im Jahr des Verkaufs bzw. der Einlösung in Anspruch nehmen und nicht während der Besitzdauer. |
Steuerlicher Vorteil: Sie können bereits vorab Werbungskosten geltend machen. |
Unser Tipp: Besonders bei einem hohen Steuersatz können Sie Zerobonds optimal nutzen, wenn Sie den Kauf der Zerobonds über einen Kredit finanzieren. Die Kreditzinsen mindern über die gesamte Laufzeit Ihre übrigen Einnahmen. Die anfänglichen Werbungskostenüberschüsse werden - anders als bei der fremdfinanzierten Rentenversicherung - nicht vom neuen § 15b EStG begrenzt.
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