01.12.2006 | Fallbeispiel
Diagnose, Therapie und Abrechnung einer Demenz
Die Tendenz zur Überalterung ist in allen Industriestaaten zu beobachten. Im Jahr 2050 wird in Deutschland die Zahl der 60-Jährigen doppelt so hoch sein wird wie die der Neugeborenen, 2005 war dieses Verhältnis noch ausgeglichen. Verbunden mit der wachsenden Zahl älterer Menschen ist auch die Zunahme der demenzkranken Menschen. Die Demenz gilt mittlerweile nicht nur als häufigste, sondern auch als gefürchtetste degenerative Hirnerkrankung im höheren Lebensalter. Sie ist gekennzeichnet durch einen im Verlaufe des Alterns zunehmend auftretenden Verlust von geistiger Leistungsfähigkeit, der so groß ist, dass es zur Beeinträchtigung im täglichen Leben kommt, ohne dass eine Bewusstseinsstörung vorliegt.
Das Problem gerade der Alzheimer-Demenz ist der schleichende Beginn, wodurch weder die Betroffenen noch deren Angehörige einen genauen Zeitpunkt des Eintretens der Veränderungen ausmachen können. Aus diesem Grunde ist es wichtig, sich auf Warnsignale zu konzentrieren, mit denen sich eine Alzheimer-Demenz bemerkbar macht. Der frühzeitigen Diagnostik von Hirnleistungsstörungen kommt deshalb eine große Bedeutung zu.
ICD-10-GM*
Diagnose | ICD-10 |
Demenz | F03 |
Alzheimer-Demenz | F00.9 |
Demenz, arteriosklerotisch | F01.9 |
Demenz bei Alkoholismus | F10.7 |
Demenz, kortikal | F01.1 |
Demenz, vaskulär/kortikal-subkortikal | F01.3 |
Der Fall
Die Ehefrau eines 68-jährigen Patienten äußert sich besorgt über Wesensänderungen ihres Mannes. Diese würden zwar sehr langsam fortschreiten, jedoch sei die Zunahme einer gewissen Sturköpfigkeit und Aggressivität unverkennbar. Auffallend sei auch die zunehmende Vergesslichkeit. Nachdem der Patient selbst mit seiner Situation nicht mehr zufrieden ist und die Anzeichen nachlassender Hirnleistung auch für ihn unverkennbar sind, stellt er sich in der Sprechstunde vor.
Diagnose und Abrechnung
Es erfolgt eine neurologische Untersuchung, ein erstes Gespräch wird geführt und eine Ursachensuche wird eingeleitet. Diese dient dem Ausschluss einer organischen Erkrankung als Ursache für die demenzielle Symptomatik. Hier sind vor allem Laboruntersuchungen und Lungenfunktion durchzuführen. In seltenen Fällen ist zusätzlich auch ein CT und eine Liquoruntersuchung notwendig.
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