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  • 01.03.2005 | Fallbeispiel

    Diagnose, Therapie und Abrechnung von Rückenschmerzen

    Rückenschmerzen sind fast schon so etwas wie eine Volkskrankheit. Entsprechend häufig kommt es vor, dass sich Patienten mit Rückenbeschwerden beim Hausarzt vorstellen. Für die Beschwerden gibt es viele denkbare Ursachen, zum Beispiel Zugluft nach schweißtreibender Tätigkeit (auskühlen) oder ruckartige Bewegungen als Auslöser für einen „Hexenschuss“. Manchmal entstehen Rückenschmerzen aber auch nur allmählich ohne direkt erkennbare Ursache. In solchen Fällen ist eine intensive anamnestische Befragung geboten. Welche Ursache auch verantwortlich ist, es resultiert letztendlich ein Schmerz, dessen Stärke bis hin zur Bewegungsunfähigkeit führen kann.  

     

    ICD-10-GM*

    Diagnose  

    ICD-10 

    LWS – Muskelhartspann / Myogelosen  

    M62.88  

    Kreuzschmerzen  

    M54.5  

    Muskelschmerzen / Myalgie  

    M79.1  

    LWS-Blockierung  

    M99.83  

    * Zur Abrechnung ist die Zusatzkennung mit A = Ausschluss, G = Gesichert, V = Verdacht, Z = Zustand zwingend vorgeschrieben. Die Lokalisationsangabe ist fakultativ: R = rechts, L = links, B = beidseits.  

    Der Fall

    Ein 26-jähriger normgewichtiger Patient (184 cm, 76 kg), athletische Statur, betritt mit leicht gebeugter Haltung das Sprechzimmer. Er klagt über starke Rückenschmerzen vorwiegend im Bereich der unteren Wirbelsäule. Bewegen könne er sich nur unter Schmerzen. Am Morgen sei er mit der schmerzhaften Muskelverspannung aufgewacht. Eine Erklärung dafür habe er nicht. Auf genauere Nachfrage stellt sich heraus, dass der Patient am Vortag nach einem längeren Spaziergang einige schwere Gegenstände aus dem Auto gehoben hat.  

    Diagnose, Therapie und Abrechnung

    Die gesamte Wirbelsäule wird untersucht, ebenso die Beweglichkeit der Iliosakralgelenke sowie der Muskulatur. Anschließend erfolgt die eingehende neurologische Untersuchung zum Ausschluss einer Wurzelreizsymptomatik mit neurologischem Defizit. Es zeigt sich in typischer Weise ein Muskelhartspann im Bereich der langen Rückenstrecker und der lumbalen Muskulatur. Weiterhin wird eine Blockierung vom LWK 4 in Linksseitneigung und Rotation festgestellt. Die neurologische Untersuchung ist unauffällig.  

     

    1. Konsultation: Anamnese und Untersuchung

    Neuer EBM  

     

    GOÄ  

    Ziffern  

    (alt)  

    Punkte  

    Legende  

    Ziffern  

    Punkte  

    03111*  

    (1)  

    145  

    (265)  

    Ordinationskomplex  

    1  

    80  

    –  

    –  

    Untersuchung des  

    Bewegungsapparates  

    7  

    160  

    03312  

    (801)  

    175  

    (170)  

    Neurologische Untersuchung  

    800  

    195  

    * Der Ordinationskomplex ist im neuen EBM fachgruppenspezifisch und nach Altersgruppen aufgegliedert: Nr. 03110 = Ordinationskomplex für Versicherte bis zum vollendeten 5. Lebensjahr, Nr. 03111 = Ordinationskomplex für Versicherte bis zum vollendeten 59. Lebensjahr, Nr. 03112 = Ordinationskomplex für Versicherte ab dem 60. Lebensjahr.