05.03.2010 | Honorarreform 2009
Erste Abrechnungsergebnisse: Mehr Geld für Vertragsärzte - aber nicht in allen KVen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat aktuell die Abrechnungsergebnisse des ersten Halbjahres 2009 vorgelegt. Danach ist das Honorar aller Vertragsärzte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 um 924 Millionen Euro bzw. 6,4 Prozent gestiegen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 beträgt der Anstieg sogar 1,684 Milliarden Euro bzw. 12,2 Prozent. Im Vergleich zu den ursprünglichen Simulationsberechnungen der KBV ist der Honorarzuwachs damit höher ausgefallen als erwartet. Ursprünglich hatte die KBV nur mit einer Honorarsteigerung von ca. 4,2 Prozent gerechnet.
Die Veränderungen beim Honorar
Allerdings verteilt sich der Honorarzuwachs von 924 Millionen Euro auf die einzelnen KVen höchst unterschiedlich:
Honorarzuwächse bzw. -rückgänge
Kassenärztliche Vereinigung | Veränderung 1. Halbjahr 2009 zum 1. Halbjahr 2008 | |
Baden-Württemberg | - 80,7 Mio. Euro | - 4,1 % |
Bayern | - 13,3 Mio. Euro | - 0,5 % |
Berlin | + 92,6 Mio. Euro | 14,3 % |
Brandenburg | + 38,4 Mio. Euro | 10,2 % |
Bremen | + 12,3 Mio. Euro | 7,4 % |
Hamburg | + 60,2 Mio. Euro | 15,1 % |
Hessen | + 63,7 Mio. Euro | 6,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | + 29,5 Mio. Euro | 9,9 % |
Niedersachsen | + 229,6 Mio. Euro | 17,1 % |
Nordrhein | + 99,6 Mio. Euro | 6,1 % |
Rheinland-Pfalz | + 20,8 Mio. Euro | 3,0 % |
Saarland | + 18,2 Mio. Euro | 10,0 % |
Sachsen | + 99,6 Mio. Euro | 14,2 % |
Sachsen-Anhalt | + 66,3 Mio. Euro | 17,4 % |
Schleswig-Holstein | + 11,2 Mio. Euro | 2,4 % |
Thüringen | + 47,2 Mio. Euro | 12,8 % |
Westfalen-Lippe | + 128,8 Mio. Euro | 9,5 % |
Alle KVen | + 923,9 Mio. Euro | 6,4 % |
Alte Bundesländer | + 642,9 Mio. Euro | 5,2 % |
Neue Bundesländer | + 281,0 Mio. Euro | 13,2 % |
Quelle: Abrechnungsstatistik der KBV
Der Honorarzuwachs in den neuen Bundesländern beträgt zwischen 9,9 und 17,4 Prozent. In den alten Bundesländern ist der Honorarzuwachs in Niedersachsen am höchsten, gefolgt von Hamburg und Berlin. Demgegenüber sind die Honorare in Baden-Württemberg und Bayern geringer geworden. Dies dürfte zum größten Teil mit der Bereinigung der Gesamtvergütung aufgrund der Hausarztverträge zusammenhängen.
Die Honorarentwicklung bei Haus- und Kinderärzten
Von der Honorarsteigerung um 924 Millionen Euro bzw. 6,4 Prozent entfällt nach KBV-Angaben jedoch nur ein geringer Teil, nämlich 86 Millionen Euro bzw. 2,0 Prozent, auf den hausärztlichen Versorgungsbereich. Kinder- und Jugendärzte haben dabei ein deutlich höheres Honorarplus erzielt als Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten. Unter Berücksichtigung der Arztzahlentwicklung ergeben sich Honorarsteigerungen von 4,9 Prozent bei den Allgemeinmedizinern und hausärztlichen Internisten und 5,8 Prozent bei den Kinder- und Jugendärzten.
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