07.10.2008 | Honorarreform 2009
Verteilung der Gesamtvergütung in der Kritik – neue Verhandlungen?
In Ausgabe 9/2008 hatten wir ausführlich über die Beschlüsse des Erweiterten Bewertungsausschusses vom 28. August 2008 zur Honorarreform berichtet. Das finanzielle Ergebnis, eine im Vergleich zu 2007 um ca. 2,3 Milliarden Euro erhöhte Gesamtvergütung, ist in den regionalen KVen unterschiedlich aufgenommen worden. Einige KVen, speziell Nordrhein und Schleswig-Holstein, fühlen sich benachteiligt. Anlass für deren Kritik ist eine Simulation der KBV über die Auswirkungen auf die einzelnen KVen. Danach liegt die Steigerungsrate in Nordrhein und Schleswig-Holstein mit 3,6 Prozent bzw. 3,9 Prozent weit unter dem Durchschnitt.
Steigerung der Gesamtvergütungen in KVen laut KBV-Simulation*
Kassenärztliche Vereinigung | Steigerung 2007 zu 2009 |
Schleswig-Holstein | 3,9 Prozent |
Hamburg | 7,3 Prozent |
Bremen | 7,7 Prozent |
Niedersachsen | 14,2 Prozent |
Westfalen-Lippe | 8,8 Prozent |
Nordrhein | 3,6 Prozent |
Hessen | 9,5 Prozent |
Rheinland-Pfalz | 5,7 Prozent |
Baden-Württemberg | 1,5 Prozent |
Bayern | 6,8 Prozent |
Berlin | 10,7 Prozent |
Saarland | 11,3 Prozent |
Mecklenburg-Vorpommern | 17,5 Prozent |
Brandenburg | 13,8 Prozent |
Sachsen-Anhalt | 17,2 Prozent |
Thüringen | 21,6 Prozent |
Sachsen | 16,9 Prozent |
Gesamt | 8,4 Prozent |
West | 6,9 Prozent |
Ost | 17,2 Prozent |
* Quelle: Deutsches Ärzteblatt von 2. September 2008
Dem Vernehmen nach hat sich zwischenzeitlich auch das Bundesgesundheitsministerium eingeschaltet und gebeten, die Ergebnisse der Verhandlungen vom 28. August 2008 noch einmal zu überprüfen. Nun soll am 17. Oktober 2008 im Erweiterten Bewertungsausschuss darüber erneut verhandelt werden. Wir werden in der nächsten Ausgabe über die Ergebnisse berichten.