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  • 01.09.2007 | Selbstzahlerleistungen

    Eigenbluttherapie – eine Top-IGeL

    von Dr. med. Bernhard Kleinken, PVS Consult, Köln

    Laut einer Umfrage der „Ärzte Zeitung“ befindet sich die Eigenblutbehandlung bei Hausärzten auf Platz 6 der 10 beliebtesten IGeL (Ärzte Zeitung vom 6. Juli 2007). Dies verwundert nicht: Zum einen haben viele Patienten Interesse an naturheilkundlichen Behandlungsmethoden; zum anderen sind an dieses IGeL-Angebot für den Arzt keine besonders hohen Anforderungen geknüpft. Gerade mit Blick auf die jetzt anstehenden „Infektzeit“ sollten naturheilkundlich aufgeschlossene Ärzte prüfen, ob die Eigenbluttherapie in das IGeL-Angebot ihrer Praxis passt.  

    Formen und Indikationen der Eigenbluttherapie

    Die Eigenbluttherapie ist eine unspezifische immunstimulierende Behandlung. Geringe Mengen (ansteigend 0,2 bis 2 ml) zuvor entnommenen venösen Blutes werden entweder direkt oder nach Aufbereitung i.m. oder s.c. zurückgespritzt. Bei Eigenbluttherapien mit größeren Volumina wird i.v. reinfundiert. Die Aufbereitung vor Reinjektion erfolgt zum Beispiel durch homöopathische Zusätze oder UV-Bestrahlung. Eine spezielle Form vor allem für Kinder ist, das entnommene Blut nach homöopathischen Regeln zu potenzieren und dann die Tropfen oral einnehmen zu lassen. Bei der „großen Ozon-Eigenbluttherapie“ werden etwa 200 ml Blut in einer Vakuumflasche mit Ozon-Sauerstoffgemisch versetzt und reinfudiert.  

     

    Als immunstimulierende Behandlung sind Indikationen der Eigenbluttherapie zum Beispiel akute oder sonst schwierig zu behandelnde Infekte, Allergien, Atopien, Erschöpfungszustände.  

    Aufklärung des Patienten

    Mit dem obligaten (schriftlichen) Behandlungsvertrag zur Eigenbluttherapie wird der Patient über die Kosten dieser IGeL aufgeklärt. Daneben ist selbstverständlich auch medizinisch aufzuklären. Nicht vergessen werden darf dabei der Hinweis, dass nach der Injektion manchmal Fieber und zunächst verstärktes Krankheitsgefühl auftreten. Tritt eine solche Reaktion auf, wird sie als Hinweis auf das „Anschlagen“ der Eigenbluttherapie gewertet.  

    Umfang der Eigenblutbehandlung

    Typisch sind Serien von fünf bis zehn Sitzungen, die sich auf ein- bis dreimal die Woche verteilen. Serienlänge und Injektionsintervalle werden individuell dem Krankheitsbild und der Verträglichkeit angepasst. So können bei chronischen Erkrankungen die Sitzungen auch in Abständen von zwei bis vier Wochen indiziert sein.  

    Eigenbluttherapie kann auch bei Privatpatienten IGeL sein