· Fachbeitrag · ABC der Abrechnung
„H“ ‒ Heuschnupfen
von Dr. med. Heiner Pasch, Kürten
| Herr M. (34 Jahre) sucht seine Hausärztin auf, weil er seit etwa einer Woche einen zunehmenden Schnupfen hat. Zudem hat er bei Belastung Luftnot und fühlt sich nicht so fit wie sonst. Ähnliche Beschwerden hatte er auch schon in den letzten Jahren, doch deutlich weniger belastend und kaum einschränkend. Da die Beschwerden im Frühjahr bzw. Frühsommer auftreten, vermutet er ein allergisches Problem. Bekannte Vorerkrankungen sind eine seit vier Jahren behandelte arterielle Hypertonie, die auch die Dauermedikation mit AT1-Blocker begründet. Familienanamnestisch sind Heuschnupfen und eine klassische Migräne bei der Mutter bekannt. |
Befund, Diagnose, Therapie
Bei dem Patienten in gutem Allgemeinzustand sind die Haut und sichtbare Schleimhäute ausreichend durchblutet, keine Zyanose, keine Ruhedyspnoe zum Untersuchungszeitpunkt. Hörbare nasale Obstruktion bei geschwollenen Schleimhäuten; Konjunktiven gerötet. Das Herz ist klinisch unauffällig (RR 135/75 mmHg, HF 72/min). Über der Lunge ist ein diskretes Giemen und Brummen festzustellen. Die Spirometrie ergibt eine geringe obstruktive Ventilationsstörung (relative Einsekundenkapazität bei 65 Prozent); nach Bronchospasmolyse (Salbutamol) komplette Remission. Der CRP-Wert beträgt 0,4 mg/dl. Aufgrund der Vorgeschichte sowie der erhobenen Befunde handelt es sich bei Herrn M. um ein am ehesten durch Pollen ausgelöstes allergisches Asthma bronchiale (ICD J45.0) sowie eine allergische Rhinitis (ICD J30.1).
Die Hausärztin behandelt zunächst mit einem steroidhaltigen Nasenspray, mit einem kurzwirksamen Betamimetikum bei Bedarf und einem langwirksamen Steroid zur regelmäßigen bronchialen Inhalation. Nach zehn Tagen erfolgt eine Kontrolle. Bei Beschwerdefreiheit kann die Therapie nach insgesamt sechs Wochen abgesetzt werden. Zur definitiven Klärung der auslösenden Pollen wird für den Herbst ein Allergietest geplant, in dessen Verlauf sich eine signifikante Frühblüher-Allergie herausstellt. Nach Besprechung der Therapiealternativen fällt die Entscheidung für eine subkutane Hyposensibilisierung.
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