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  • 01.12.2005 | Anlagealternativen

    Nachhaltige Vielfalt in Anlegerdepots

    von Torsten Schubert, Wentorf

    Ökologische, soziale, ethische und ethnische Kriterien sind bei deutschen Anlegern derzeit sehr gefragt. Auf der einen Seite gibt es Menschen, die keinesfalls in solche Kapitalanlagen investieren wollen, bei denen die Initiatoren zum Beispiel in irgendeiner Weise im Rüstungsgeschäft tätig sind oder Unternehmen dieser Branche (finanziell) unterstützen. Andere Sparer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Anbieter regenerativer Energien zu unterstützen. Gerade dieser Bereich hat in den vergangenen Jahren bekanntlich einen Boom erlebt. Der Bereich „New Energy Fonds“ etwa startete im Jahr 1996 mit rund 600 Millionen EUR Fondsvolumen. Heute sind in dieser Anlageklasse rund 8,5 Milliarden EUR investiert.  

     

    Motive bei der Anlage in nachhaltige Investments

    Wesentliches Anlegermotiv ist mithin einerseits die Frage nach Alternativen zu den etablierten Geldanlagen, andererseits der Wunsch, mit nachhaltigen Konzepten zumindest akzeptable Renditen zu erwirtschaften. Mehr als eine „akzeptable“ Verzinsung des solchermaßen eingesetzten Geldes ist ohnehin zumeist nicht zu erwarten. Was natürlich vor allem daran liegt, dass „Nachhaltigkeit“ aus Sicht der Unternehmen seinen Preis hat. Wer zum Beispiel bestimmte ökologische Kriterien unbedingt einhalten will, muss investieren – und das oftmals ohne steuerliche Förderung oder sonstige finanzielle Vorteile. Familien, die überwiegend ökologische Produkte einkaufen, wissen, welcher finanzielle Mehraufwand mit dem Einkauf verbunden ist. 

     

    Definition des Begriffs „Nachhaltigkeit“ lässt viele Deutungen zu 

    Auf der anderen Seite haben Anleger mit ökologischen und nachhaltigen Investments so ihre Probleme. Dies liegt zunächst sicherlich an der typischen Lethargie beim Ausprobieren neuer Dinge und außerdem an der Unkenntnis, dass sich mit ethischen und ökologischen Investments akzeptable Renditen erwirtschaften lassen. Drittens mag eine Rolle spielen, dass das Etikett „Nachhaltigkeit“ sehr unterschiedliche Deutungen zulässt. Was also müssen sich Anleger unter dem Begriff „nachhaltig“ vorstellen? Ziel könnte beispielsweise sein, nur in solche Unternehmen zu investieren, die nicht in der Rüstungsindustrie tätig sind und/oder dieser keine Komponenten und Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Die Bedingung „Nachhaltigkeit“ ist aber auch dann erfüllt, wenn Unternehmen auf die Einhaltung des Umweltschutzes achten – und zwar in Bezug auf die Müllverwertung wie auf die Einhaltung ökologischer Standards und Grenzen in der Produktion.