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  • 01.05.2007 | Betriebswirtschaftliche Instrumente

    Nutzwert-Kostenverfahren in der Beratungspraxis

    von Prof. Dr. Dr.h.c. Miklós Géza Zilahi-Szabó, Gießen

    Die Beurteilung der Zweckmäßigkeit einer Investitionsvariante erfolgt in vielen Fällen sehr erfolgreich mithilfe der Nutzwert-Kostenanalyse. Nachfolgend sollen daher Inhalte und Vorgehensweisen dieses in der Beratung zunehmend wichtigen betriebswirtschaftlichen Instruments dargestellt werden. Am Beispiel eines einfachen Musterfalls werden die einzelnen Arbeitsschritte erläutert. 

    1. Wann sollte das Nutzwert-Kostenverfahren eingesetzt werden?

    Während das so genannte Punktwertverfahren in erster Linie bei fehlenden objektiven Bewertungskriterien zum Tragen kommt, wird das etwas umfassendere Nutzwert-Kostenverfahren in den Fällen eingesetzt, in denen neben den subjektiven auch ausreichend objektive Kriterien vorhanden sind. Anhand folgender Beispiele aus der Investitionstätigkeit wird das Nutzwert-Kostenverfahren durchleuchtet: 

     

    • Fall Einzelinvestitionsentscheidung:
    Soll eine Investition als Einzelmaßnahme realisiert werden oder nicht? Gefragt ist die Vorteilhaftigkeit des zur Entscheidung stehenden Projektes im Sinne einer Ja-Nein-Entscheidung.
    • Fall Auswahlentscheidung:
    Welches aus einer Menge sich gegenseitig ausschließender Objekte soll realisiert werden? Welches Objekt ist das Beste?
    • Fall Nutzungsdauerentscheidung:
    Über welche Dauer lässt sich ein Objekt wirtschaftlich sinnvoll nutzen? Was ist besser? Altgerät sofort ersetzen oder weiter nutzen bzw. wie lange soll ein Neugerät genutzt werden?
    • Fall Investitionszeitpunktentscheidung:
    Zu welchem Zeitpunkt ist die Investition optimal durchzuführen?
    • Fall Programmentscheidung:
    Welchen Umfang und welche Zusammensetzung hat ein Investitionsprogramm, bestehend aus mehreren, sich gegenseitig nicht ausschließenden Investitionsobjekten?

     

    Der Nutzwertanalyse liegt folgendes Rationalitätsprinzip zugrunde: Wähle aus der Menge der zur Auswahl stehenden Alternativen diejenige aus, deren Konsequenzen vergleichsweise am höchsten zu bewerten sind. Sie wird angewendet, wenn die Kriterien bei einer Auswahlentscheidung nicht auf eine einheitliche Aussage normiert werden können.  

    2. Wie gehen Sie vor?

    Das Nutzwert-Kostenverfahren dient der Auswahl einer Alternative unter dem Aspekt, eine Variante mit dem höchsten Nutzwert zu ermitteln. Diese Verfahren setzen Sie gleichgewichtig mit monetären und subjektiven Größen ein. Sie haben die Möglichkeit, die Bewertungskriterien individualisiert zu gewichten, mit verschiedenen Alternativen zu arbeiten und Ihre Zielerreichung zu überprüfen. Zunächst werden alle in Betracht kommenden Produkte erfasst und dann das Spektrum der Alternativen Schritt für Schritt auf die „beste“ Lösung hin verengt.