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  • Bilanz- und Erfolgsanalyse mit Kennzahlen
    Kennzahlen zur Rentabilitätsanalyse
    von StB Dr. Hanno Kirsch, CPA, Meldorf
    Die Kennzahlenanalyse hat in der Betriebswirtschaftslehre wie auch in der praktischen Anwendung einen hohen Stellenwert im Rahmen der Bilanz- und Erfolgsanalyse. Dabei dient die Kennzahlenanalyse unter anderem den Kontrollorganen eines Unternehmens zur Risikoüberwachung, Prüfung der Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, aber auch zur Beratung in Fragen der Bilanzpolitik, Steuerplanung, Finanzierung und Wirtschaftlichkeit.
    In der Fülle der Kennzahlenpalette lassen sich als wichtigste Kennzahlen die Rentabilität, die Produktivität sowie die Liquidität nennen. In dem folgenden Beitrag wird die Kennzahl Rentabilität auf ihre Bedeutung in der Beratung untersucht. Weitere Beiträge, die sich mit den Kennzahlen der Produktivitäts- und der Liquiditätsanalyse befassen, folgen in Kürze.
    1. Gesamtkapitalbasierte Rentabilitäten
    Rentabilitäten treffen Aussagen über die Ertragskraft von Unternehmen. Sie stellen eine Ergebnisgröße in Relation zu einem Einsatzfaktor dar, mittels dessen das Ergebnis zu Stande gekommen ist. Bei Klassifizierung der Rentabilitäten nach dem Einsatzfaktor lässt sich in gesamtkapitalbasierte Rentabilitäten, eigenkapitalbasierte Rentabilitäten und umsatzbasierte Rentabilitäten unterscheiden.
    1.1 Gesamtkapitalrentabilität (Return on investment)
      Ergebnis vor Ertragsteuern + Zinsaufwand  
    Gesamtkapitalrentabilität (in %) = ------------------------------------------------------------------- x 100
      Durchschnittliches Gesamtkapital  
  • Ergebnis vor Ertragsteuern: Ergebnis einschließlich außerordentlicher Ergebnisbestandteile vor Abzug von Ertragsteuern
  • Zinsaufwand: Wert laut Gewinn- und Verlustrechnung
  • durchschnittliches Gesamtkapital: arithmetischer Mittelwert aus der Bilanzsumme zum Anfang der Berichtsperiode und der Bilanzsumme zum Ende der Berichtsperiode
    Die Kennzahl gibt Auskunft darüber, mit wie viel Prozent das gesamte im Unternehmen während einer Periode durchschnittlich gebundene Kapital verzinst wird. Somit misst diese Kennzahl die Profitabilität des insgesamt in diesem Unternehmen gebundenen Kapitals; sie ignoriert bewusst Unterschiede, die aus einer unterschiedlichen Finanzierung resultieren. Der Wert dieser Kennzahl kann weiterhin dem durchschnittlichen Fremdkapitalzins während der Periode gegenübergestellt werden. Falls die Gesamtkapitalrentabilität größer ist als der durchschnittliche Fremdkapitalzins, ist der Einsatz von Fremdkapital zur Steigerung der Eigenkapitalrentabilität lohnender als der Einsatz von Eigenkapital (so genannter Leverage-Effekt). Falls die Gesamtkapitalrentabilität den durchschnittlichen Fremdkapitalzins unterschreitet, führt ein zunehmender Einsatz von Fremdkapital zu einer Verschlechterung der Eigenkapitalrentabilität (Leverage-Risiko).
    Die Kennzahl hat weiterhin große Bedeutung im DuPont-Kennzahlensystem; dort hat sie die Funktion der Spitzenkennzahl. Die Gesamtkapitalrentabilität bzw. der Return on investment wird in die zwei (multiplikativ verknüpften) Kennzahlen Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag zerlegt. Die Gesamtkapitalrentabilität lässt sich entweder durch eine Erhöhung der Umsatzrentabilität und/oder durch eine Erhöhung des Kapitalumschlags steigern. Der Aussagegehalt dieser Kennzahl und der daraus abgeleiteten Vergleiche ist weiterhin von der Bilanzierungs- und Bewertungspolitik der in den Vergleich einbezogenen Unternehmen abhängig, da die Bilanzierungs- und Bewertungspolitik sich unmittelbar auf das Ergebnis vor Steuern und auf die Höhe des bilanzierten Gesamtvermögens bzw. Kapitals auswirken.
    Für Vergleichszwecke ist insbesondere bei der Größe Gesamtkapital (Bilanzsumme) darauf zu achten, dass bei allen in den Vergleich einbezogenen Unternehmen einheitliche Ansatzgrundsätze Verwendung finden. Dies betrifft insbesondere die Bilanzierung eigener Aktien, deren Anschaffungskosten entsprechend internationalen und US-amerikanischen Bilanzierungsregeln vom Eigenkapital und damit der Bilanzsumme zu kürzen sind. Bei Bilanzierung eigener Aktien entsprechend den internationalen bzw. US-amerikanischen Rechnungslegungsregeln steigt die Gesamtkapitalrendite durch Verminderung der Bilanzsumme, ohne dass sich operativ eine Änderung der Geschäftstätigkeit eingestellt hat. Insoweit ist es für analytische Zwecke sinnvoll, eine einheitliche Bilanzierung eigener Aktien vorzunehmen (siehe Beispiel 1). Weiterhin ist darauf zu achten, dass Geschäfts- oder Firmenwerte auf der Aktivseite angesetzt sind und nicht erfolgsneutral gegen das Eigenkapital verrechnet wurden.
    Beispiel 1
    Gegeben sei folgender Ausschnitt aus der Gewinn- und Verlustrechnung:
      Betriebsergebnis 10.000.000
    + Zins- und Beteiligungsergebnis - 1.500.000
    = Ergebnis vor Steuern 8.500.000
    - Ertragsteuern - 4.000.000
    - sonstige Steuern - 500.000
    = Jahresüberschuss 4.000.000
    Das Zins- und Beteiligungsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
      Equity-Ergebnis - 400.000
    + Zinserträge + 2.000.000
    - Zinsaufwendungen - 3.000.000
    +/- sonstige finanzielle Erträge/Aufwendungen - 100.000
    = Zins- und Beteiligungsergebnis - 1.500.000
    Die Bilanzsumme beträgt zu Beginn der Periode 125.000.000 GE und zum Ende der Periode 120.000.000 GE. Das Unternehmen hat zu Beginn der Periode eigene Aktien in Höhe von 11.000.000 GE und zum Ende der Periode eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 18.000.000 GE jeweils gegen das Eigenkapital verrechnet.
    Das Ergebnis vor Ertragsteuern beträgt :
      Ergebnis vor Steuern 8.500.000
    - sonstige Steuern - 500.000
    = Ergebnis vor Ertragsteuern 8.000.000
    Falls - für entsprechende Unternehmens- und Zeitvergleiche - der Rückkauf der eigenen Aktien eliminiert werden soll, ist die Bilanzsumme zum Anfang und zum Ende der Betrachtungsperiode entsprechend um die eigenen Aktien, bewertet zu Anschaffungskosten, zu erhöhen. Die durchschnittliche Bilanzsumme beträgt daher 137.000.000 GE (= 136.000.000 GE + 138.000.000 GE / 2).
      8.000.000 GE + 3.000.000 GE  
    Gesamtkapitalrentabilität (in %) = --------------------------------------- x 100
      137.000.000 GE  
    Gesamtkapitalrentabilität (in %) = 8,0292 %
    1.2 Cashflow-Gesamtkapitalrentabilität
    Die Cashflow-Gesamtkapitalrentabilität gibt an, wie viel Prozent Cashflow das Unternehmen auf das durchschnittlich eingesetzte Gesamtkapital erwirtschaftet.
      Cashflow (I)  
    Cashflow-Gesamtkapitalrentabilität (in %) = ------------------------------------------------- x 100
      durchschnittliches Gesamtkapital  
    Der Cashflow (I) errechnet sich wie folgt:
      Jahresüberschuss/-fehlbetrag
    + Abschreibungen auf Anlagevermögen
    + außerplanmäßige Abschreibungen
    / Wertminderungsaufwendungen
    - Zuschreibungen auf Anlagevermögen
    / Wertaufholungen
    + Zuführung langfristiger Rückstellungen
    (einschließlich Pensionsrückstellungen)
    - Auflösung langfristiger Rückstellungen
    (einschließlich Pensionsrückstellungen)
    + Zuführung zu Sonderposten mit Rücklageanteil
    - Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil
    -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang des Anlagevermögens
    = Cashflow (I)
    Sämtliche Komponenten des Cashflow (I) sind aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie den sie ergänzenden Anhangangaben (Anlagespiegel und Rückstellungsspiegel) abzulesen, sofern nicht eine Veröffentlichung des Cashflow (I) im Rahmen einer im Jahresabschluss offen gelegten Kapitalflussrechnung erfolgt.
    Der Vorteil der Cashflow-Gesamtkapitalrentabilität im Vergleich zur Gesamtkapitalrentabilität ist, dass der Cashflow eine weitgehend von Bilanzierungs- und Bewertungseinflüssen freie Größe ist. Zu den offenlegungspflichtigen Segmentinformationen börsennotierter Unternehmen nach IAS/IFRS zählen unter anderem das Segmentergebnis, die Abschreibungen in Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen, die wesentlichen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen sowie das Segmentvermögen für das primäre Berichterstattungsformat (im Regelfall Geschäftsfelder). Weiterhin sind Wertminderungen auch nach Segmenten anzugeben, falls Wertminderungen stattgefunden haben. Mit diesen Informationen lässt sich näherungsweise die Kennzahl Cashflow-Gesamtkapitalrentabilität für Segmente bei den nach IAS/IFRS berichterstattenden Unternehmen errechnen.
    *) einschließlich Wertminderungsaufwendungen
    2. Eigenkapitalbasierte Rentabilitäten
    2.1 Eigenkapitalrentabilität
    Die Eigenkapitalrentabilität stellt dem Jahresüberschuss das hierfür durchschnittlich eingesetzte Eigenkapital gegenüber.
      Jahresüberschuss  
    Eigenkapitalrentabilität (in %) = ------------------------------------ x 100
      durchschnittliches Eigenkapital  
  • Jahresüberschuss: Wert gemäß Gewinn- und Verlustrechnung (einschließlich des Ergebnisanteils anderer Gesellschafter).
  • Durchschnittliches Eigenkapital: arithmetisches Mittel aus dem Eigenkapital zu Beginn und dem Eigenkapital zum Ende der Betrachtungsperiode. Die Größe Eigenkapital schließt in Konzernen auch die Anteile anderer Gesellschafter ein. Sofern noch kein Gewinnverteilungsbeschluss über die Auszahlung einer Dividende gefasst ist, zählt auch die vorgeschlagene Dividende(nsumme) zum Eigenkapital.
    Die Kennzahl sagt aus, mit wie viel Prozent das gesamte im Unternehmen während einer Periode gebundene Eigenkapital verzinst wird. Damit zeigt diese Kennzahl die Profitabilität des in diesem Unternehmen gebundenen Eigenkapitals an.
    Die Kennzahl Eigenkapitalrentabilität spielt eine Rolle im Zusammenhang mit dem Leverage-Effekt. Die Zielgröße Eigenkapitalrentabilität lässt sich dadurch maximieren, dass bei einer positiven Differenz zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Fremdkapitalzins der Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital erhöht wird (Leverage-Effekt). Demgegenüber nimmt bei einer negativen Differenz zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Fremdkapitalzins die Eigenkapitalrentabilität mit steigendem Fremdkapitalanteil ab (Leverage-Risiko).
    Die Kennzahl lässt sich bei einem Unternehmen in der zeitlichen Entwicklung (Zeitvergleich) vergleichen; aussagefähig ist insbesondere der Vergleich mit dem Fremdkapitalzinssatz und der aus dem individuellen Risiko des Unternehmens abgeleiteten Risikoprämie. Daher ist ein Vergleich der Eigenkapitalrentabilitäten zwischen Unternehmen nur bei einem ähnlichen spezifischen Risiko sinnvoll durchführbar; dementsprechend unterliegt der Betriebsvergleich der Eigenkapitalrentabilität größeren Einschränkungen als ein Betriebsvergleich anderer Rentabilitätskennzahlen (z.B. Umsatzrentabilität oder auch Gesamtkapitalrentabilität).
    Für Vergleichszwecke ist insbesondere bei der Größe Eigenkapital darauf zu achten, dass bei allen in den Vergleich einbezogenen Unternehmen einheitliche Ansatzgrundsätze Verwendung finden.
    Dies betrifft insbesondere die Bilanzierung eigener Aktien, die entsprechend internationalen und US-amerikanischen Bilanzierungsregeln vom Eigenkapital zu kürzen sind, sowie die einheitliche Bilanzierung von Geschäfts- oder Firmenwerten (vgl. Abschnitt 1.1).
    2.2 Return on equity
      Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen Dritter  
    Return on equity(in %) = ------------------------------------------------------------------------------ x 100
      durchschnittliches Eigenkapital ohne Anteile Dritter  
    Die Kennzahl hat insbesondere Bedeutung für die Messung der Eigenkapitalverzinsung in Konzernen. Bei Einzelunternehmen stimmt der Return on equity mit der Kennzahl Eigenkapitalrentabilität überei
    Der Return on equity macht in Konzernen die Aussage, mit wie viel Prozent das auf die Aktionäre des Mutterunternehmens entfallende Eigenkapital im Konzern verzinst wird.
    Damit gestattet diese Kennzahl eine Aussage über die Profitabilität des in diesem Unternehmen gebundenen Eigenkapitals der Aktionäre des Mutterunternehmens. Diese Kennzahl unterscheidet sich von der Eigenkapitalrentabilität in Konzernen insbesondere dadurch, dass die Eigenkapitalrentabilität die Verzinsung des gesamten Eigenkapitals errechnet und nicht nur die Verzinsung des Eigenkapitals, welches auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfällt.
    Die Kennzahl Return on equity hat insbesondere bei US-amerikanischen Konzernen eine zentrale Bedeutung und fungiert als Zielrendite, die zur internen Steuerung eingesetzt und regelmäßig in Geschäftsberichten veröffentlicht wird.
    3. Umsatzbasierte Rentabilitäten
    3.1 Umsatzrentabilität
      (ordentliches) Betriebsergebnis  
    Umsatzrentabilität (in %) = ---------------------------------------------- x 100
      Umsatzerlöse  
  • Betriebsergebnis: Wert gemäß Gewinn- und Verlustrechnung oder zu ermitteln aus den Daten der Gewinn- und Verlustrechnung. Dieses ist um außergewöhnliche Effekte, welche im Betriebsergebnis enthalten sind, zu bereinigen.
  • Umsatzerlöse: Wert gemäß Gewinn- und Verlustrechnung.
    Die Umsatzrentabilität gibt den Anteil der Umsatzerlöse an, den das Unternehmen aus der operativen Tätigkeit (Umsatztätigkeit) als Gewinn bzw. (bei negativem Kennzahlenwert) als Verlust erzielt hat. Die Kennzahl kann sowohl in ihrer Entwicklung im Zeitverlauf (Zeitvergleich) als auch mit den Kennzahlenwerten von Konkurrenten und/oder branchenzugehöriger Unternehmen (Betriebsvergleich) verglichen werden.
    Börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, im Anhang ihre Segmentberichterstattung offen zu legen. Zu den publizitätspflichtigen Informationen des primären Berichterstattungsformats (im Regelfall Geschäftsfelder) nach IAS/IFRS zählen unter anderem die Segmenterlöse sowie das Segmentergebnis. Da weiterhin Sondereffekte der Segmente berichtspflichtig sind, gelingt auch die Ermittlung des ordentlichen Betriebsergebnisses. Damit lässt sich auch die Umsatzrentabilität für die einzelnen Segmente im Rahmen einer externen Jahresabschlussanalyse ermitteln.
    Im DuPont-Kennzahlensystem wird die Spitzenkennzahl Gesamtkapitalrentabilität bzw. der Return on investment zerlegt in die zwei (multiplikativ verknüpften) Kennzahlen Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag; die Erhöhung der Umsatzrentabilität ist neben der Steigerung des Kapitalumschlags eine Maßnahme zur Verbesserung der Gesamtkapitalrentabilität.
    Das Betriebsergebnis ist zum Erhalt aussagefähiger Vergleichszahlen im Regelfall um außergewöhnliche Effekte, die im Betriebsergebnis enthalten sind, zu bereinigen. Die außergewöhnlichen Effekte des Betriebsergebnisses sind - zumindest bei Wesentlichkeit - beispielsweise im Anhang zum IAS/IFRS-Jahresabschluss angabepflichtig. Zu den außergewöhnlichen Effekten zählen unter anderem außerplanmäßige Abschreibungen infolge eines Asset Impairment oder außergewöhnliche Erträge auf Grund von Versicherungserstattungen u.ä.
    3.2 Cashflow-Rentabilität
      Cashflow (I) *)  
    Cashflow-Rentabilität (in %) = ------------------------------------- x 100
      Umsatzerlöse  
    *) Cashflow (I): Der Cashflow (I) errechnet sich wie unter Abschnitt 1.2 dargestellt.
    Beispiel 2
    Gegeben sei folgende GuV:
      Umsatzerlöse 5.157.468
    - Bestandsverminderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen - 65.000
    + sonstige betriebliche Erträge + 255.000
    - Materialaufwand - 1.505.000
    - Personalaufwand - 2.200.000
    - Abschreibungen - 622.099
    - sonstige betriebliche Aufwendungen - 360.000
    + Equity-Ergebnis * + 100.000
    - Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 226.058
    = Ergebnis vor Steuern 534.311
    - Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 219.724
    = Jahresüberschuss 314.587
    Aus den Anhangangaben ist zu entnehmen, dass in den sonstigen betrieblichen Erträgen Zuschreibungen in Höhe von 50.000 GE enthalten sind. Im Anhang ist weiterhin folgender Rückstellungsspiegel angegeben:
      Pensionsrückstellungen Sonstige langfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen
    Anfangsbestand 2.000.000 1.100.000 1.780.000
    Zuführung 210.000   220.000
    Verbrauch 110.000 200.000 150.000
    Auflösung   60.000  
    Endbestand 2.100.000 840.000 1.850.000
    Der Cashflow (I) ermittelt sich wie folgt:
      Jahresüberschuss/-fehlbetrag 314.587
    + Abschreibungen auf Anlagevermögen + 622.099
    - Zuschreibungen auf Anlagevermögen / Wertaufholungen - 50.000
    + Zuführung zu Pensionsrückstellungen + 210.000
    - Auflösung sonstiger langfristiger Rückstellungen - 60.000
    = Cashflow (I) 1.036.686
    Die Cashflow-Rentabilität beträgt damit 20,10%
    (= 1.036.686 GE / 5.157.468 GE).
    Aus den Daten lässt sich auch die Umsatzrentabilität ermitteln:
      Ergebnis vor Steuern 534.311
    - Equity-Ergebnis - 100.000
    + Zinsen und ähnliche Aufwendungen + 226.058
    = Betriebsergebnis 660.369
    - Zuschreibungen - 50.000
    = ordentliches Betriebsergebnis 610.369
    Die Umsatzrentabilität beträgt 11,83% (= 610.369 GE / 5.157.468 GE).
    * Equity-Ergebnis siehe BM 03, 23-24
    Die Cashflow-Rentabilität wird in der Literatur auch als Cashflow-Marge oder Cashflow-Umsatzverdienstrate bezeichnet. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes das Unternehmen als Einnahmenüberschuss aus seiner operativen Tätigkeit erzielt hat. Die Cashflow-Rentabilität ist ein Maß für die operative Ertragskraft eines Unternehmens. Eine positive Cashflow-Rentabilität zeigt an, dass die berichtende Einheit in der Lage ist, Investitionen zu tätigen, Kredite zu tilgen, Dividende zu zahlen und/oder Kapitalrückzahlungen an Anteilseigner vorzunehmen. Die Ermittlung der Cashflow-Rentabilität basiert auf dem Cashflow (I) und nicht auf dem Cashflow (II), da die erstgenannte Größe im Regelfall im Zeitverlauf geringeren Schwankungen (insbesondere wegen Verzichts auf Einbeziehung erfolgsneutraler Veränderungen im operativen Umlaufvermögen und operativen Fremdkapital) unterliegt und damit verlässlichere Aussagen über die nachhaltige operative Ertragskraft erlaubt.
    Die Cashflow-Rentabilität ist - im Gegensatz zu anderen Rentabilitäten - eine weitgehend von den Einflüssen der Bilanzierungs- und Bewertungspolitik freie Größe. Durch die Hinzurechnung der Abschreibungen und Wertminderungen zum Jahresergebnis zwecks Ableitung des Cashflow (I) wirken sich unterschiedliche Abschreibungsverfahren nicht auf die Höhe des Cashflows aus. Genauso hat eine unterschiedlich hohe Dotierung langfristiger Rückstellungen keinen Einfluss auf den Cashflow (I). Durch die weitgehende Unbeeinflussbarkeit durch Bilanzierungs- und Bewertungspolitik lässt sich die Cashflow-Rentabilität sinnvoll im Zeitverlauf ermitteln und/oder mit den Cashflow-Rentabilitäten anderer Unternehmen vergleichen.
    Auf Grund der Pflichtangaben im Rahmen der Segmentberichterstattung für börsennotierte Unternehmen (vgl. Abschnitt 1.2) kann die Cashflow-Umsatzrentabilität der primären Segmente näherungsweise ermittelt werden:
    *) einschließlich Wertminderungsaufwendungen
    Quelle: Betriebswirtschaftliche Mandantenbetreuung - Ausgabe 04/2004, Seite 99
    Quelle: Ausgabe 04 / 2004 | Seite 99 | ID 109518