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  • 11.03.2011 | Entscheidungsgrundlage für Unternehmenstransaktionen

    Unternehmensbewertung bei mittelständischen Unternehmen

    von Dipl.-Kfm. Matthias Hoffelner, Bad Vilbel

    Unternehmensbewertungen sind für verschiedene Anlässe in der Unternehmensentwicklung notwendig. Das sind fast ausnahmslos Situationen, in denen sich die Beteiligten großen Chancen und hohen Risiken gegenüber sehen - etwa beim Kauf oder Verkauf von Unternehmen. In diesen Fällen wird das Ergebnis der Unternehmensbewertung zur Entscheidungsgrundlage über die Durchführung von Unternehmenstransaktionen. Wie ein korrekter, die Spezifika mittelständischer Unternehmen berücksichtigender Unternehmenswert ermittelt werden kann, zeigt dieser Beitrag.  

    Grundlagen der Unternehmensbewertung

    Allgemein anerkannt ist, dass sich der Wert eines Unternehmens - unter der Voraussetzung ausschließlich finanzieller Ziele - durch den Barwert der Nettozuflüsse an die Unternehmenseigner bestimmt. Zur Ermittlung dieses Barwerts wird ein Kapitalisierungszinssatz verwendet, der die Rendite aus einer gegenüber der Investition in das zu bewertende Unternehmen adäquaten Alternativanlage repräsentiert. Demnach wird der Wert eines Unternehmens allein aus seiner Ertragskraft - d.h. seiner Eigenschaft, finanzielle Überschüsse für die Eigner zu erwirtschaften - abgeleitet.  

     

    Dieser Wert ergibt sich grundsätzlich aus finanziellen Überschüssen, die bei Fortführung des Unternehmens und Veräußerung etwaiger nicht betriebsnotwendiger Vermögensgegenstände (VG) erwirtschaftet werden (Zukunftserfolgswert). Für den Fall, dass der Barwert der finanziellen Überschüsse, die sich bei Liquidation des gesamten Unternehmens ergeben (Liquidationswert), den Fortführungswert übersteigt, kommt der Liquidationswert als Unternehmenswert in Betracht. Dagegen kommt dem Substanzwert - verstanden als Rekonstruktions- oder Wiederbeschaffungswert aller im Unternehmen vorhandenen immateriellen Werte, materiellen Werte und Schulden - in der Regel keine eigenständige Bedeutung mehr zu.  

     

    In der Praxis der Unternehmensbewertung haben sich das Ertragswert- und die Discounted Cash Flow-(DCF)Verfahren als gängige Methoden herausgebildet. Beide Verfahren basieren konzeptionell auf dem Kapitalwertkalkül der dynamischen Investitionstheorie, wonach der Barwert zukünftiger finanzieller Überschüsse ermittelt wird.