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  • 01.04.2006 | Existenzgründung

    Existenzgründungsberatung – Der Steuerberater als „Geburtshelfer“

    von Prof. Dr. Claudia Ossola-Haring, Ihringen

    Nur die wenigsten haben das gewisse „Etwas“ zum erfolgreichen Existenzgründer in den Genen, alle anderen müssen wesentlich mehr tun, um potenzielle Kapitalgeber, Mitstreiter und/oder Förderer für ihre Gründungsidee zu gewinnen. Ohne fundierten Business-Plan läuft gar nichts und ohne fundierte Beratung ist schon mehr als eine Idee im finanziellen Desaster geendet. Dies zu vermeiden ist Aufgabe des Beraters. Der folgende Beitrag wird von der Existenzgründungsberatung als Marktlücke bis hin zum erfolgreichen Start der Existenzgründungsberatung die einzelnen Etappen der Beratung durchspielen. Umfangreiche Checklisten und Formulare zur individuellen Beratung liegen im Onlinebereich für den direkten Praxiseinsatz bereit.  

    Existenzgründungsberatung als „Marktlücke“?

    Die derzeitige politische Situation scheint Existenzgründungen zu forcieren. So wurde die bisherige Förderung der so genannten Ich-AG bis einschließlich 30.6.06 verlängert. Danach soll ein neues Instrument zur Förderung von Existenzgründern unter Einbeziehung der Förderung des Überbrückungsgeldes geschaffen werden. Bis spätestens zum 1.1.07 soll die bereits anlässlich des Job-Gipfels im März 2005 beschlossene Maßnahme zur Erleichterung von Betriebsübergängen bei kleinen und mittleren Unternehmen durch eine sukzessive Erbschaftsteuerbefreiung für Firmen-Erben, sofern diese den Betrieb weiterführen (vollständige Befreiung nach zehn Jahren), umgesetzt werden. Kein Wunder also, dass Existenzgründungsberatung als „Domäne“ von Agentur für Arbeit und Steuerberatern gilt. Dennoch sollte klar sein, dass sinnvolle Existenzgründungsberatung weit mehr ist als die Einrichtung einer Buchführung und die Erstellung von Steuererklärungen.  

    Öffentlichkeitsarbeit des Steuerberaters

    Natürlich haben Steuerberater eine breite Ausbildung und decken die wirtschaftlich notwendigen Beratungsfelder „kenntnismäßig“ auch ab. Die Frage ist vielmehr, ob die potenziellen Existenzgründer bei einem Steuerberater auch genau diese Kenntnisse vermuten und ob sie in ihm die „Adresse Nr. 1“ sehen, an den sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten. Dies, so zeigt die Praxis, ist eher nicht der Fall.  

     

    Der Steuerberater muss für seine Mandantenakquisition mehr tun als „Existenzgründungsberatung“ auf seinem Kanzleipapier, seiner Praxis-Broschüre oder seiner Homepage auszuweisen. Die Hoffnung, in einer Suchmaschine als „Existenzgründungsberater“ an einer der vordersten Stellen genannt zu werden, sollte als höchst unwahrscheinlich eingestuft werden. Ausnahme: Es wird hier konsequente Suchmaschinen-Optimierung betrieben. 

    Bleibt dem existenzgründer-beratungswilligen Steuerberater „nur“, sich und seine Kenntnisse auf anderen Wegen der Zielgruppe bekannt zu machen. Hierzu bieten sich eine Vortragstätigkeit mit intensiver Zusammenarbeit der örtlichen Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammern an. Auch Beiträge in Zeitungen oder Zeitschriften oder das Mitwirken bei so genannten Telefonforen helfen dabei mit, der Zielgruppe die Möglichkeit zu verdeutlichen, eine kompetente Beratungsleistung abzurufen.