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  • 01.10.2007 | Kalkulation

    Preis und Nutzen per Zielkosten kalkulieren – Target-Costing für den Mittelstand

    von Dr. Claus Koss, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer, Regensburg

    Bei der klassischen Kalkulationsmethode muss schon rechnerisch der Umsatz mit den Kosten steigen. Bei der in Deutschland weit verbreiteten Zuschlagskalkulation werden beispielsweise die Produkte mit steigenden Kosten immer teurer. Das Problem: Der Kunde ist aber nicht bereit, mehr zu bezahlen. Ursache für diese Fehlkalkulation ist der klassische Ansatz, „aus dem Unternehmen in den Markt“ zu kalkulieren. Das Target-Costing (Zielkostenrechnung) geht den umgekehrten Weg. Dieser Beitrag soll Ihnen zeigen, wie Sie Preis, Nutzen für den Kunden und Kosten zusammen-bringen.  

    1. Vorgehen beim Target-Costing

    Das Target-Costing umfasst vier grundlegende Schritte:  

     

    • Festlegung der Gesamtzielkosten des zukünftigen Produktes, abgeleitet aus dem Zielpreis und dem geplanten Gewinn.
    • Zielkostenspaltung, d.h. Zerlegung der Gesamtzielkosten in die anteiligen Zielkosten für Produktkomponenten bzw. -teile.
    • Dem Arbeiten an der Zielkostenerreichung durch „Kostenkneten“.
    • Der fortlaufenden Überwachung der Zielkostenerreichung durch mitlaufende Kalkulation und laufende Kosten-Soll-Ist-Vergleiche.

    2. Ermittlung der Zielkosten

    Ausgangspunkt für die Ermittlung der Zielkosten ist der voraussichtlich erzielbare Preis für das Produkt. Dieser kann entweder durch Marktforschung ermittelt werden oder durch den Vergleich mit Produkten der Wettbewerber.  

     

    Viele Mittelständler beklagen, dass sie nicht wüssten, was ihre Kunden für ihre Produkte zu zahlen bereit sind. Marktforschungen wären ihnen zu teuer. Dabei bedarf es nicht immer teurer Marktstudien, um den Wettbewerbspreis zu ermitteln. Das einfachste ist, den Kunden zu fragen. Gerade mittelständische Unternehmen sind aufgrund ihrer überschaubaren Größe direkt in Kontakt mit ihren Kunden. Außerdem wissen mittelständische Unternehmen aufgrund ihrer Erfahrungen auch ohne große Marktstudien, bis zu welchem Preis „ein Produkt läuft“.