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  • 01.06.2005 | Kapitalanlage

    Die richtige Strategie für das Depot

    von Burkhard Baye, Itzehoe

    Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: „Wer die Zukunft richtig voraussagt, der lügt.“ Das gilt auch und gerade für die Börse, denn nicht Hellseher sind hier am Werk, sondern kompetente Berater. Eine andere Redensart appelliert an uns selbst: „Es kommt zwar wie es kommt, aber damit es kommt, muss man eine Menge tun.“ Das Fazit ergibt sich von allein: Weil es nicht einfach ist, künftige Entwicklungen einzuschätzen, benötigt man eine Strategie. Und zwar eine ausgefeilte! Für die Anleger heißt das vor allem, in möglichst viele verschiedene Werte zu investieren und dabei auf optimale Unterscheidbarkeit zu achten. Doch diese Devise allein reicht noch lange nicht. Bevor man beginnt, sich ein Depot aufzubauen und nach dazu passenden Bausteinen zu suchen, lautet die Aufgabe, sich erst mal selbst kennen zu lernen. Was für ein Anleger-Typ bin ich eigentlich? Eher auf Sicherheit bedacht, eher wagemutig oder eine Kombination aus beidem? Für jeden gibt es die adäquate Strategie. Dennoch bleiben die Spielregeln für alle gleich: Ob man auf Standard- oder hochspekulative Werte setzt, solide Rentenfonds oder renditestarke Aktienfonds favorisiert, risikolosen Geldmarktfonds oder Ertrag versprechenden Wachstumsfonds vertraut – man sollte immer zweierlei beherzigen: Richtig mischen und breit streuen

    1. Strukturierung des Depots

    Wie kann es gelingen, ein Depot entsprechend gut zu strukturieren? Oberstes Gebot ist Ausgewogenheit – und das in jeder Hinsicht. Denn ohne Basisinvestments als breite Grundlage kommt jede Pyramide ins Wanken, zumal deren Stabilität durch die oftmals zu geringe Anzahl der Werte und folglich durch fehlende Vielfalt zusätzlich gefährdet ist. Als optimal gilt unter Experten eine Aufteilung, die sich zum Ziel setzt, dass keiner der investierten Werte mehr als zehn v.H. des gesamten Depots ausmacht. Unter Kennern gilt folgende Faustregel: Je mehr Werte, desto geringer das Risiko – je größer das Gesamtvolumen des Depots, desto mehr Anlagen aufnehmen. Eine Einschränkung ist jedoch zu bedenken: Mehr als 15 Werte sollten es nie sein, sonst geht die Übersicht verloren – und damit vielleicht noch mehr. 

     

    Von noch größerer Bedeutung ist allerdings die richtige Vermögensaufteilung, die geschickte Diversifikation der Investitionen. Dass diese durchschnittlich mehr als 90 v.H. – also mit Abstand am meisten – zur Wertentwicklung eines Portfolios beigetragen hat, beweisen Statistiken aus der Vergangenheit. Kein Wunder, denn nicht selten wird der Wertrückgang einer Anlageform oder eines Marktes durch die Steigerung anderer kompensiert oder relativiert. Auf Einflüsse wie beispielsweise den Kaufzeitpunkt entfällt dagegen lediglich ein recht geringer Teil des Anlage-Erfolgs. 

     

    Und doch bilden diese Regeln lediglich den – wenn auch unverzichtbaren – Rahmen für die individuelle Vorgehensweise jedes Anlegers. Allen Handlungen vorausgehen muss die Überprüfung der eigenen Lebenssituation in Kombination mit der Festlegung der Anlageziele sowie der zeitlichen Dimension. Man tut gut daran, genau zu analysieren, wie viel man wie lange wofür investieren kann. Nicht zufällig raten Fachleute immer wieder dazu, langfristig nur Geld anzulegen, das man im Ernstfall entbehren kann. Aber selbst auf kurzfristig benötigte Gelder braucht man beim Depot-Aufbau nicht verzichten. Dafür sorgen besonders die vielen Geldmarktfonds. 

    2. Risiko und Chance