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  • 14.12.2010 | Rating-Note entscheidet über die Kreditvergabe

    Bilanzmaßnahmen 2010: So lässt sich das Rating-Ergebnis wirkungsvoll beeinflussen

    von Martin Dieter Herke, Eltville

    Das Maß aller Dinge im Kreditgeschäft ist die Rating-Note, die schwerpunktmäßig vom Bilanzergebnis geprägt ist. Wenn Ihre Mandanten 2011 einen Kredit benötigen, kommt es also auf das Bilanzergebnis 2010 an. Zwar werden von den Banken beim Rating auch aktuelle Entwicklungen berücksichtigt, diese gehen jedoch mit einer geringeren Gewichtung in das Rating-Ergebnis ein als die Bilanzzahlen. Sie erfahren in diesem Beitrag, wie Ihre Mandanten bereits mit relativ einfachen Maßnahmen beachtliche Auswirkungen auf die Bilanzrelationen erreichen können.  

    Wichtige Bilanzkennzahlen für das Rating

    Die Banken ermitteln die zur Anfertigung eines Ratings benötigten Bilanzkennzahlen, indem sie verschiedene Bilanzwerte in Relation zueinander setzen - z.B. das Eigenkapital zur Bilanzsumme. Der so errechnete Prozentwert ergibt die Eigenkapitalquote usw. Die wichtigsten Kennzahlen sind: die Eigenkapitalquote, der Verschuldungsgrad bzw. die Schuldentilgungsdauer, die Gesamtkapitalrentabilität, das Debitorenziel, die Lagerdauer und das Working Capital.  

     

    Da die deutschen Banken kein einheitliches Rating-Verfahren praktizieren, kann es sein, dass auch andere bzw. unterschiedlich viele Kennzahlen zur Bewertung herangezogen werden. Die Beurteilungsbereiche sind jedoch immer gleich, nämlich: die Eigenkapitalsituation, die Kapitaldienstfähigkeit sowie die Rentabilitäts- und Liquiditätslage. Demzufolge sollten Maßnahmen ergriffen werden, die sich positiv auf diese Bereiche auswirken.  

     

    Praxishinweis

    Die wichtigsten Kennzahlen beziehen sich immer auf die Bilanzsumme - also das Gesamtkapital -, die Höhe des Fremdkapitals und die Finanzstruktur. Deshalb erreichen Ihre Mandanten bereits Verbesserungen, wenn sie diese Positionen beeinflussen. Jeder Euro, den Ihre Mandanten mehr an Kapital benötigen, weil sie z.B. ihren Warenbestand erhöhen oder ihren Kunden ein längeres Zahlungsziel einräumen, verschlechtert ihre Kennzahlen. Jedes Stück Ware, das zum Bilanztermin bei Ihren Mandanten auf Lager und nicht auf der Halde des Lieferanten ist, belastet seine Bilanz und entlastet die Bilanz des Lieferanten. Es hilft auch nicht, wenn er die Ware noch am 31. Dezember dem Kunden belastet und dafür in gleicher Höhe eine Forderung ausweist.  

    Stellen Sie sich folgende Bilanzzahlen vor. Dabei werden ein Zinsaufwand von 160.000 EUR und Abschreibungen von 30.000 EUR zugrunde gelegt. Der Betrieb hat bei einem Umsatz von 10.000.000 EUR und einem Materialeinsatz von 8.000.000 EUR einen Gewinn von 90.000 EUR erwirtschaftet.