15.11.2010 | Strategische Handlungsspielräume durch modernes Finanzmanagement
Mittelstandsfinanzierung nach der Krise, Teil II - Geeignete Finanzierungsstrategien
von Dipl.-Kfm. Matthias Hoffelner
Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Unternehmensfinanzierung durch eine restriktivere Kreditvergabe seitens der Banken ist nicht zu erwarten, dass sich die Mittelständler grundlegend neu orientieren müssen. Vielmehr sollte es punktuelle Anpassungen und eine stärkere Hinwendung zu alternativen Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten geben. Welche Finanzierungsstrategien mittelständischen Unternehmen offenstehen und welche sich bereits vor der Krise abzeichnenden Entwicklungstrends verstärkt fortgesetzt werden sollten, zeigt dieser Beitrag.
Anpassung des erforderlichen Finanzierungsbedarfs
Modernes Finanzmanagement erfordert die zielgenaue, risikoorientierte Ermittlung und Steuerung des Finanzierungsbedarfs eines Unternehmens. Angesichts der sich verändernden Finanzierungslandschaft und -angebote ist es für Unternehmen wichtig, sich in einem Gesamtfinanzierungsrahmen zu bewegen, der langfristig tragbar ist und Abhängigkeiten von Finanzierungspartnern und -quellen vermeidet.
Hierzu gehört, den künftigen Finanzierungsbedarf exakt zu bestimmen sowie sich beispielsweise auf Kerngeschäfte zu fokussieren und unnötige Kapitalbindungen zu vermeiden oder abzubauen. In diesem Zusammenhang könnten Randaktivitäten aufgegeben werden oder Wirtschaftsgüter, die nicht zwingend im Eigentum eines Unternehmens sein müssen, abgebaut werden. Ein intensives Working Capital-Management dient ebenfalls dazu, den Kapitalbedarf zu senken und finanzielle Freiräume zu schaffen: Neben einer Optimierung der Lagerhaltung gehören der Ausbau des Debitorenmanagements sowie eine generelle Verschlankung der betrieblichen Prozesse zu den möglichen Optionen.
Liquiditätssicherung
Eine ausreichende Liquiditätsausstattung („Cash is king“) erweist sich für Unternehmen immer wieder als zentrales Element, um gut durch konjunkturelle Schwächephasen zu kommen. Durch die bis in das Jahr 2008 hinein anhaltende positive Ertragsentwicklung hatten viele Unternehmen ihren Bestand an liquiden Mitteln gezielt ausgebaut. So konnten die weggefallenen Cash Flows bei zurückgegangenen Umsatzerlösen während der Krise zumindest teilweise intern aufgefangen werden.
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