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  • 14.07.2010 | Tauschen statt kaufen

    Liquiditätsschonung und Umsatzsicherung der Mandanten durch Bartering

    von StB Dipl.-Betriebswirtin Susanne Schneider, Essen

    Trotz der zögerlichen wirtschaftlichen Erholung lassen sich bei mittelständischen Mandanten Absatzrückgänge kaum vermeiden. Hinweise zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation durch den Steuerberater sind in hohem Maße willkommen. Eine interessante Möglichkeit stellt das „Bartering“ dar, weil so beim Mandanten, wie auch dessen Kunden die oftmals kritischste Größe - die Liquidität - geschont wird. Worum es sich hierbei handelt und wie eine praktische Umsetzung Umsatz- und Gewinnrückgänge sogar ins Gegenteil umkehren kann, erläutert der vorliegende Beitrag.  

    1. Funktionsweise und Vorteile des Barterings

    Bartering sind unterschiedliche Formen von geldlosen Verrechnungssystemen bzw. komplementären Zahlungssystemen. Es fließt kein Geld, stattdessen wechseln mittels Tauschhandels Güter bzw. Leistungen ihren Besitzer. So kann beispielsweise die Leistung eines Unternehmensberaters durch seinen Kunden aus der Werbewirtschaft statt in Geld in einer Marketingberatung bezahlt werden.  

     

    Ein besonderer Vorteil des Barterings ist die Liquiditätsschonung der Tauschpartner. Da in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Liquiditätslage der Unternehmen oftmals angespannt ist, liegt hier ein entscheidendes Einsatzargument vor. Dieser Vorteil ist nicht alleine auf den Mandanten beschrsänkt. Selbst wenn bei diesem keine Liquiditätsprobleme bestehen, können bei dessen Kunden Schwierigkeiten auftreten. Werden hier liquiditätsschonende Geschäftsmöglichkeiten aufgezeigt, muss sich das Bartering nicht auf bisherige Kunden beschränken, sondern kann auch zur Gewinnung neuer Kunden beitragen, die nach der Normalisierung der wirtschaftlichen Lage durchaus an der Geschäftsbeziehung festhalten. Somit ist Bartering eine der wenigen Möglichkeiten, auch in rückläufigen Märkten neue Kunden gewinnen zu können, ohne schwierig zu revidierende Zugeständnisse bei Preisen und Leistungen eingehen zu müssen.  

     

    Ein Nachteil des Barterings sind die höheren Transaktionskosten. Passende Geschäftspartner müssen gefunden werden, welche für das eigene Unternehmen notwendige Leistungen anbieten und zusätzlich ihrerseits Interesse an den Leistungen des Transaktionspartners besitzen. Die Abwicklung des eigentlichen Austauschs und die Preisbestimmung sind ebenfalls aufwendiger. Bei der Bestimmung der Transaktionskosten gilt es allerdings, nur die liquiditätsrelevanten Positionen anzusetzen. Verfügen die mit der Abwicklung betrauten Mitarbeiter über freie zeitliche Kapazitäten, werden allenfalls sehr geringe direkte Einzelkosten anfallen, welche entscheidungsrelevant sind.  

    2. Liquiditätsschonende Wirkung des Barterings