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  • 01.01.2005 | Vermögensplanung

    Anleihen mit Inflationsschutz

    von Dipl.-Finw. Robert Kracht, Bonn

    Steigen die Lebenshaltungskosten, ziehen regelmäßig die Zinssätze an, was sofort fallende Anleihekurse zur Folge hat. Inflation ist daher Gift für die Rentenmärkte. Ein hierzulande neues Produkt gegen steigende Preise kommt als „linked bonds“ aus dem angelsächsischen Raum: inflationsindexierte Anleihen. In Frankreich war die neue Anlageform auf Anhieb so beliebt, dass Italien und Griechenland auf den Geschmack kamen. Auch der Bund hat im ersten Halbjahr 2005 die erste Emission bereits vor Augen, was einen Run auf die Papiere mit Kapitalschutz auslösen wird. 

     

    Die Zeit scheint reif für einen Blick auf die Inflation. Der hohe Ölpreis, die Hoffnung auf anziehende Konjunktur, eine mangelnde Ausgabendisziplin vieler Länder sowie die steigende Staatsverschuldung machen den Rentenmarkt anfällig für eine Korrektur. Für Anleger, die diese Risiken nicht einfach aussitzen wollen, stellen inflationsindexierte Anleihen eine attraktive Alternative dar. Der Beitrag erläutert dieses Produkt näher. 

    1. Funktionsweise

    Bei indexierten Anleihen wird der Nennwert in festen Abständen um die aktuelle Inflationsrate erhöht. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass der Kaufkraftverlust fortlaufend wieder aufgefangen wird. Der Kupon bemisst sich jeweils nach dem angepassten Nennwert und ergibt infolgedessen permanent steigende Zinssätze bei anziehender Inflation und einen höheren Rückgabewert bei Fälligkeit, wie das Beispiel zeigt: 

     

    Beispiel

    Anleihe Nennwert  

    10.000 EUR 

    Kupon 

    2,50 v.H. 

    Inflationsrate nach einem Jahr 

    2,30 v.H. 

    Angepasster Nennwert 

    10.230 EUR 

    Zinsen (2,5 v.H. von 10.230 EUR) 

    255,75 EUR  

    Rendite im ersten Jahr 

    2,56 v.H.