13.01.2011 | Widerstände überwinden
Steuerberater als Unternehmensberater: engagiert, unfreiwillig ... alternativlos?
von Dr. Hans Volkmann, Ostseebad Kühlungsborn
In der Branche besteht seit langem ein Konsens in der Frage, dass sich der Bedarf an Steuerberatungsleistungen verschieben wird - in erster Linie weg von der Finanzbuchführung und Lohnbuchführung hin zur Steuergestaltungsberatung. Tatsächlich vollzieht sich diese Verschiebung aber langsamer als erwartet. Gleichzeitig ist das , bei mehr Leistungen in der Unternehmensberatung auch nur gering. Warum jedoch Unternehmensberatung für klassische Steuerberater schwierig aber auf Dauer alternativlos ist, beantwortet dieser Beitrag.
Weniger Beratungsbedarf in der Steuerberatung
Neben den Veränderungen in der Leistungsstruktur wird es zukünftig auch absolut weniger Bedarf an Steuerberatungsleistungen geben. Das ist vor allem eine Folge der demographischen Entwicklung. Wie die Abbildung 1 zeigt, verringert sich die Zahl der Unternehmen in den nächsten Jahren um rund ein Drittel. Im Durchschnitt wird für jede einzelne Kanzlei weniger Umsatz übrig bleiben. Das wiederum lässt einige Steuerberater hoffen, diese Ausfälle mit einem Mehr an Unternehmensberatung auszugleichen.
Zugänge und Bestand an Selbstständigen von 2003 bis 2050
Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl der Unternehmen (Kriese, Mandy: Selbstständigkeit und demographischer Wandel. In: ifo Dresden berichtet 3/2006, 35 - 41)
Genug Beratungsbedarf in der Unternehmensberatung
Der bestehende Beratungsbedarf gehört mit zu den stärksten Argumenten für Steuerberater, auch Unternehmensberatung anzubieten. Dafür spricht allein schon die große Zahl an Unternehmensgründungen und Liquidationen. So rechnet das Institut für Mittelstandsforschung Bonn auf der Basis des 1. Halbjahrs für 2010 mit voraussichtlich 425.000 Existenzgründungen und 385.000 Liquidationen. In Summe sind das mehr als 800.000 potenzielle Beratungsfälle - und das Jahr für Jahr wie die Abbildung 2 für den Zeitraum der letzten fünf Jahre zeigt.
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