· Fachbeitrag · Wirtschaftsforschung
Die Inflation bleibt und Geld hat wieder einen Preis: Mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?
von Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung beim Verband der Vereine Creditreform e. V., Neuss
| Die Preise für Alltagsgüter und Lebensmittel klettern immer schneller. Die Frage ist: Wie weit noch? Wiederholt sich gerade deutsche Geschichte wie 1923, als die Inflation fatal aus dem Ruder lief? |
1. Die Vergangenheit, der Status quo und die Aussicht
Das Leben in Deutschland ist teurer geworden. Deutlich teurer. Im vergangenen Jahr war die Inflationsrate mit 6,9 % im Jahresschnitt so hoch wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. Im April 2023 lag sie bei 7,2 %, im Mai noch immer bei 6,1 % und kletterte im Juni wieder auf 6,4 % und liegt aktuell bei 6,2 %. Dabei war der zeitweise Rückgang vor allem auf die sinkenden Energiepreise zurückzuführen. Die sogenannte Kerninflation, also die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel, ist in Deutschland und Europa weiter überdurchschnittlich hoch. Und das obwohl die EZB den Leitzins in mehreren Schritten auf zuletzt 4,25 % angehoben hat.
Es ist der Versuch der Notenbank, die Inflation zumindest ansatzweise zu begrenzen. Die Frage ist nur: Gelingt das oder setzt sich die Inflationsspirale fort? Ein Vergleich mit der Hyperinflation 1923 in der Weimarer Republik hinkt, aber damals wie heute haben viele die Inflationsgefahren lange Zeit unterschätzt. Damit muss es nun vorbei sein. Warum die Politik die Probleme und Gefahren der Teuerung inzwischen sehr genau im Blick hat und was die Geldwertentwicklung für Unternehmen bedeutet, analysiert Patrik-Ludwig Hantzsch, Creditreform Wirtschaftsforschung.
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