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  • · Fachbeitrag · Branchenspezifische Beratung

    Coronakompensation bei der Geschäftsplanung von Fitnessstudios

    von Dipl.-Inf. Norbert Kroshoff, Dorsten, www.in-come.de

    | In den Vor-Corona-Jahren war die Jahresplanung eines Fitnessstudios recht simpel. Die Parameter für die Geschäftsplanung waren die Mitgliederentwicklung, die Beitragsstruktur und die verschiedenen Kostenpositionen. Die Kompensation der überzahlten Mitgliedsbeiträge und eine eventuelle Rückzahlung zu viel erhaltener Coronahilfen verlangt dagegen ein höheres Maß an Vorannahmen und Planung. Mit dem hier gezeigten Ansatz kann die Kompensation transparent und nachvollziehbar in die Jahresplanung integriert werden. |

    1. Neue Voraussetzungen der Jahresplanung durch Corona

    Während der Coronakrise haben die meisten Fitnessstudios die Beiträge im Lockdown teilweise oder vollständig von den Konten ihrer Mitglieder weiter abgebucht. Die Situation im ersten Lockdown von Mitte März bis Anfang Mai 2020 war für alle Beteiligten, Mitglieder, Betreiber, Steuerberater, Vermieter, Banken, Lieferanten und Finanzbehörden überraschend und traf die meisten unvorbereitet. Das normale Leben kam von heute auf morgen zum Stillstand und auf die sich stellenden Fragen gab es oft mehr als eine Antwort.

     

    Der zweite Lockdown im November 2020 traf die Fitnessstudios besser vorbereitet. Die Marktteilnehmer und Verbände konnten fundiertere Entscheidungshilfen geben und für die verschiedenen Szenarien gab es vorbereitete Handlungskonzepte und Strategien. Gleichwohl gab es auch hier weiterhin Ungewissheiten wie mit den Beiträgen umgegangen werden soll. Ein Großteil der Studios ist von einem kurzen Lockdown bis zum Jahresbeginn 2021 ausgegangen. Das war sicherlich auch das Prinzip Hoffnung, weil sich niemand in der Branche vorstellen konnte, was wohl passiert, wenn das für die Mitgliedergewinnung so wichtige erste Quartal aufgrund der Corona-Pandemie für die Gewinnung von Neumitgliedern komplett ausfällt. Dass die Studios erst im Sommer 2021 wieder bundesweit ihren Betrieb aufnehmen konnten, war zu Beginn des zweiten Lockdowns auch von niemanden erwartet worden. Die Mitglieder waren und sind nach wie vor stark verunsichert. Die Reaktionen der Mitglieder während der beiden Lockdowns schwankten zwischen sofortiger fristloser Kündigung der Verträge und einer großen Solidarität und Loyalität der Mitglieder zu ihren Studios. In den Sommermonaten konnte die Branche die Mitgliederverluste durch Kündigungen und verlorenem Frühjahrsgeschäft nicht wettmachen.