· Fachbeitrag · Liquiditätsanalyse
Liquidität in Rechnungswesen und Planung: Wo steckt das Geld?
von Simone Prüfer, MBA, Unternehmensberaterin und Referentin, Berlin
| Liquidität vor Rentabilität, so lautet ein wichtiger kaufmännischer Grundsatz, der selbst in Nullzinsphasen nicht an Bedeutung verloren hat. Denn: Die Sicherung der Liquidität, mithin die termingerechte Erfüllung laufender Zahlungsverpflichtungen gilt als vordringlichste Aufgabe jedes Unternehmers. Doch wie und anhand welcher Instrumente aus Rechnungswesen und Planung, können Außenstehende wie Anteilseigner, Banken, Kunden, Lieferanten oder sonstige Stakeholder mit unterschiedlichsten Zahlungs- oder Erfüllungsrisiken erkennen, ob ein Unternehmen ausreichend Liquidität generiert? |
1. Kontoauszug versus Liquiditätsplan
Hilft ein Blick auf die Salden der Kontoauszüge? Sicher nicht, denn sie sind flüchtige Momentaufnahmen, die sich minütlich, stündlich, täglich ändern und lediglich einem beschränkten Mitarbeiterkreis zugänglich sind. Außenstehenden bleibt die Analyse von Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, mithilfe derer über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens Rechenschaft abgelegt wird. Oder, sofern verfügbar, der Liquiditätsplan, idealerweise mit Soll-Ist-Vergleich. Doch wie aussagefähig sind diese Instrumente hinsichtlich der Liquidität tatsächlich?
2. Gesamtliquidität versus operative Liquidität
Beim Liquiditätsplan ist der Name Programm, sodass eine umfängliche Aussage über die erwartete unternehmerische Liquidität unterstellt werden kann, sofern diese sachgerecht ermittelt wurde. Ausgangspunkt dafür ist zunächst die Bestimmung des Planungsgegenstands. Denn Liquidität kann für diverse Vorhaben geplant werden: Für Vertrieb und Beschaffung, Investitionen oder Projekte, für das Geschäftsjahr eines Unternehmens als Ganzes; letzteres auf Ebene der Einzelgesellschaft oder konsolidiert für eine Unternehmensgruppe.
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