· Fachbeitrag · Sustainability Report
Nachhaltigkeit zeigen und betriebswirtschaftlich punkten - das können auch kleine Unternehmen
von Michael J. M. Lang, Zorneding
| Wer in Google den Begriff „Nachhaltigkeitsbericht“ (englisch: Sustainability Report) eingibt, stößt auf jede Menge Beispiele - allerdings fast ausschließlich von großen, globalen Konzernen. Sind Nachhaltigkeitsberichte also lediglich teure, zeitgeistige Imagekampagnen renditestarker Großunternehmen? Studien widerlegen diese Vermutung und zeigen, dass Nachhaltigkeitsberichte Unternehmen einen handfesten Wettbewerbsvorteil bieten. Betriebswirtschaftlich gesehen wirkt ein Nachhaltigkeitsreporting sogar bei kleineren Unternehmen kostendämpfend. |
1. Nicht nur eine Frage der Moral
Bevor ein Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen kann, muss es nachhaltig wirtschaften. Leider wurde der Begriff Nachhaltigkeit durch ideologische Debatten der politischen Parteien in den letzten beiden Jahrzehnten derart hoch aufgehängt, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen befürchten, Nachhaltigkeit sei für sie unbezahlbar und im Grunde genommen, der moralisch verbrämte Versuch, ihre wirtschaftliche Freiheit einzuengen. Der Essener Nachhaltigkeitsexperte, Wirtschaftsethiker und Prorektor der FOM Hochschule für Ökonomie, Prof. Dr. Stefan Heinemann sieht allerdings einen ganz anderen Zusammenhang zwischen moralischem Handeln und wirtschaftlichem Erfolg: „Ich denke, dass es nur eine Vernunft gibt und dass deshalb das, was moralisch ist, auch zum ökonomischen Erfolg führt - und wenn es manchmal dauert.“
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Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcen jeglicher Art so zu nutzen, dass ihre Verfügbarkeit jederzeit und auf Dauer erhalten bleibt. Die wichtigsten innerbetrieblichen Ressourcen im Sinne dieser Definition sind Rohstoffe und Vorprodukte, Produktionswerkzeuge und Energie sowie Personalressourcen. Im erweiterten Sinne zählt sogar das Unternehmen selbst zu den Unternehmensressourcen, ohne dessen nachhaltige Existenz keine unternehmerische Nachhaltigkeit denkbar ist. In der Außenbeziehung zählen eine gesunde und intakte Umwelt ebenso zu den zu schonenden Ressourcen, wie gesellschaftliche Faktoren, darunter ein effizientes Bildungswesen und der soziale Frieden. Wie unabdingbar gerade die beiden letztgenannten Faktoren für eine nachhaltig prosperierende Wirtschaft sind, zeigt sich in vielen Krisenländern. Nachhaltigkeit muss außerdem selbst nachhaltig sein, „sonst handelt es sich um keine echte Nachhaltigkeit, sondern um einen Selbstwiderspruch“ (Prof. Dr. Stefan Heinemann, FOM). |
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