· Fachbeitrag · Aktives versus passives Investieren
Weniger ist mehr … oder die Kunst liegt im Weglassen
von Finanzwirt (FH) Christian Rump, www.theprivateoffice.de, Siegen
| Seit einigen Jahren tobt in der Welt der Vermögensverwaltung und Anlageberatung ein erbitterter Kampf. Zwei Lager stehen sich verfeindet gegenüber. Auf der einen Seite stehen die Verfechter des aktiven Portfoliomanagements, welche versuchen, mit der Auswahl der vielversprechendsten Aktien oder des richtigen Investitionszeitpunkts den Vergleichsmarkt zu schlagen. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die passives Investieren mit ETFs und Indexfonds für den Königsweg halten und einfach den gesamten Markt kaufen und langfristig halten. |
1. Strategien in der „zinsfreien Welt“
Eines vorweg: ETFs oder Indexfonds sind keineswegs mit passivem Investieren gleichzusetzen. Tatsächlich werden diese Vehikel häufig dazu genutzt, um äußerst aktive Strategien zu verfolgen. Aber sie eignen sich ebenfalls, um passive Anlagestrategien zu verfolgen. Mit Sicherheit kennen Sie diese Diskussion aus Gesprächen mit Ihren Mandanten und haben schon die unterschiedlichsten Meinungen dazu gehört. Tatsächlich ist die Diskussion durchaus berechtigt.
Wir leben seit einiger Zeit in einer „zinsfreien Welt“. Dieser Umstand nötigt uns und Ihre Mandanten dazu, sich über Wege jenseits der Tages- und Festgeldkonten Gedanken zu machen, sofern man den Wert seines Vermögens zumindest erhalten möchte. Selbst bei Immobilieninvestitionen benötigt man schon ein hervorragendes Netzwerk, einen meistens erheblichen Fremdkapitaleinsatz, eine entsprechende Risikoneigung und einen hohen Aufwand, um annehmbare Mietrenditen zu erzielen, zumindest, wenn man sauber kalkuliert und alle Kosten miteinbezieht.
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