· Nachricht · Kapitaleinkünfte
Die Günstigerprüfung für Arbeitnehmer wird bei Kapitaleinkünften ab 2014 eingeschränkt
| Auf Anregung des Bundesrates wird die Anwendung des Härteausgleichs auf Kapitaleinkünfte ab 2014 ausgeschlossen. Die Neuregelung wurde erst nachträglich in den Gesetzentwurf aufgenommen und dient ausschließlich dem Interesse der Finanzverwaltung, die sich hiervon weniger Günstigerprüfungen verspricht. |
Kapitaleinkünfte können statt mit der Abgeltungsteuer mit dem individuellen Einkommensteuersatz besteuert werden, wenn dies günstiger ist. Eine in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause vom Bundestag beschlossene Änderung im „Kroatien-Anpassungsgesetz“ schränkt die Anwendung dieser Günstigerprüfung für Arbeitnehmer ein. Der Härteausgleich bewirkt, dass Nebeneinkünfte von Arbeitnehmern bis zu einer Bagatellgrenze von 410 EUR vom Einkommen wieder abgezogen werden und damit im Ergebnis steuerfrei bleiben. Nebeneinkünfte bis 820 EUR bleiben noch teilweise steuerfrei. Der Härteausgleich gilt für Nebeneinkünfte beispielsweise aus Vermietung, aus Renten aber eben auch für Kapitalerträge.
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Erzielt der Arbeitnehmer 1.201 EUR an Kapitalerträgen, verbleiben 400 EUR nach Abzug des Sparerpauschbetrags i.H. von 801 EUR. Von den 400 EUR behält die Bank 100 EUR Abgeltungsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag ein. Durch die Günstigerprüfung auf Antrag, blieben auch die 400 EUR Einkünfte steuerfrei. Die einbehaltene Abgeltungsteuer wird erstattet. |
Der Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine e.V. kritisiert an dieser Regelung, dass bei Arbeitnehmern, deren Kapitalerträge wie im Beispiel nur wenige 100 EUR über dem Sparerpauschbetrag liegen, auf einen Schlag 100 EUR Steuern anfallen, während Steuerpflichtige mit hohen Kapitalerträgen vom Abgeltungsteuersatz profitieren.
