· Nachricht · Vermietung und Verpachtung
Entfernungspauschale bei Fahrten zu den vermieteten Objekten
| Der Werbungskostenabzug für Fahrten zu mehreren Vermietungsobjekten kann jeweils auf die Entfernungspauschale beschränkt sein, wenn dort jeweils der quantitative und qualitative Mittelpunkt der Vermietungs- und Verpachtungstätigkeit liegt (FG Berlin-Brandenburg 11.2.15, 7 K 7084/13; Rev. BFH IX R 18/15). |
Der Steuerpflichtige war im Streitjahr 165-mal zum einen und 215-mal zum anderen Objekt gefahren. Das FG ging davon aus, dass er quantitativ überwiegend an den beiden Mietobjekten tätig geworden war. Dass er in seiner Wohnung oder an einem anderen Ort noch häufiger mit der Vermietung eines der Objekte beschäftigt gewesen sein könnte, erschien nicht möglich. Für eine regelmäßige Tätigkeitsstätte jeweils an beiden Mietobjekten sprach auch die Art und der Umfang der Tätigkeiten, die sich nicht auf bloße Kontrollen beschränkten, sondern auch regelmäßige Arbeiten - wie z.B. streuen, fegen, wässern oder pflanzen - umfassten.
PRAXISHINWEIS | Ob bei den Vermietungseinkünften die Entfernungspauschale oder die tatsächlichen Kosten anzusetzen sind, hängt davon ab, wo der Steuerpflichtige seine regelmäßige Tätigkeitsstätte hat. Das FG ist davon ausgegangen, dass der Ort der regelmäßigen Tätigkeitsstätte i.S. von § 9 Abs. 1 S. 3 Nr. 4 i.V. mit Abs. 3 EStG für jedes einzelne Mietobjekt gesondert zu bestimmen ist, sodass ein Steuerpflichtiger zwar für jedes Vermietungsobjekt nur eine regelmäßige Tätigkeitsstätte haben kann. Bei mehreren Vermietungsobjekten sollen aber auch mehrere regelmäßige Tätigkeitsstätten in Betracht kommen.
Gegen eine Einordnung des Vermietungsobjekts als regelmäßige Tätigkeitsstätte spricht insbesondere, wenn dieses nur gelegentlich aufgesucht wird. Regelmäßige Fahrten aber, um umfangreiche Verwaltungs-, Instandhaltungs-, Überwachungs- und Pflegearbeiten am Vermietungsobjekt zu erledigen, sprechen für eine regelmäßige Tätigkeitsstätte. |
