01.11.2000 · Fachbeitrag · Vermietung und Verpachtung
Vermietung vor Selbstnutzung - Ist das „Bonner-Modell“ in Gefahr?
| Vor einiger Zeit ist die Finanzverwaltung der Frage nachgegangen, ob eine Einkunftserzielungsabsicht auch dann noch vorliegt, wenn ein Steuerpflichtiger eine Immobilie erwirbt oder herstellt, die er nur kurze Zeit vermieten und anschließend zu eigenen Wohnzwecken nutzen will. Eine Klärung dieses Liebhabereiproblems war auch angebracht, scheint es doch in der Praxis gar nicht so unüblich zu sein, dass ein Steuerpflichtiger ein Objekt allein in der Absicht erwirbt, es in einigen Jahren selbst zu beziehen, bis dahin aber seine Kosten durch Vermietung mindern will (Hutter, DStZ 98, 344/349; Herold, GStB 99, 252). Das Ergebnis der Überlegungen war überraschend freundlich für den Steuerzahler. Üblicherweise will die Finanzverwaltung selbst dann keine Liebhaberei annehmen, wenn in der kurzen Vermietungsphase hohe Verluste infolge von Sonderabschreibungen anfallen. In der Praxis wurde diese Verwaltungsmeinung dankend aufgenommen und gipfelte in zahlreichen Gestaltungen. Eine dieser Gestaltungen wurde als das „Bonner Modell“ bezeichnet, weil es gerade auch für Bundesbedienstete interessant war, die von Bonn nach Berlin versetzt wurden. Doch scheint es nun so, dass das „Bonner Modell“ in arge Bedrängnis gerät. |
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses GStB Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 24,40 € Monat
Tagespass
einmalig 15 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig