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  • · Fachbeitrag · Umsatzsteuer

    EU-Verkäufe von Miet- und Leasingprodukten: So vermeiden Sie die „Registrierungsfalle“!

    von Dipl.-Finw. Rüdiger Weimann, Dozent, Lehrbeauftragter und freier Gutachter in Umsatzsteuerfragen, Dortmund

    | In der Praxis sind es insbesondere die vermeintlich guten „Spontangeschäfte“, die mit steuerlich nicht erkannten Risiken behaftet sind. Ein- und Verkäufer wittern das gute Geschäft - und schon steckt man unerwartet in der „Registrierungsfalle“. Bei welchen Geschäften man innerhalb der EU „auf der Hut“ sein muss und wie man sich absichert, wird nachfolgend dargestellt. |

    1. Das hätte nicht passieren dürfen

    Aus dem Umfeld eines deutschen Automobilherstellers wurde unlängst folgender „Fauxpas“ bekannt:

     

    • Beispiel

    Zum deutschen Automobilhersteller H gehört auch die 100 %ige Tochtergesellschaft T, die mit Markenzubehör handelt. Die Steuerabteilung des H ist stets darauf bedacht, „teure“ Umsatzsteuer-Registrierungen im EU-Ausland möglichst zu vermeiden. H liefert seine Produkte daher vorzugsweise steuerfrei innergemeinschaftlich aus Deutschland.

     

    Zu Werbezwecken stellte T nun ihre Produkte auf einer Messe in Frankreich aus. Am Ende der Messe bot Kunde K an, die gesamte Ausstellungsware aufzukaufen. Der von den Standbetreuern informierte Verkäufer V war „begeistert“, sparte er doch die Kosten für den Rücktransport und tätigte gleichzeitig einen Abschluss. Seine Freude währte jedoch nicht lange. Die französische Steuerverwaltung erkannte, dass die Ware nicht für den Umsatz aus Deutschland nach Frankreich gebracht worden war, sondern dass sich diese bereits aus anderem Grund - nämlich wegen der Messe - in Frankreich befand.

     

    Die schmerzliche Folge: H tätigte durch T Umsätze in Frankreich und musste das gesamte Unternehmen - also die Muttergesellschaft mit allen Tochtergesellschaften - dort für ein Jahr umsatzsteuerlich registrieren lassen. H musste damit neben den deutschen auch den französischen Steuerpflichten genügen. Letzteres löste Mehrkosten aus, die die Marge aus dem Verkaufsumsatz um ein Vielfaches übertrafen.