· Fachbeitrag · Der praktische Fall
Die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung nach § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG ‒ ein Pulverfass!
von Dipl.-Finw. Julian Vortkamp, Gronau und Dipl.-Finw. Tobias Selting, Düsseldorf
| Die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung nach § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG ist ein Brennpunktthema in der steuerlichen Beratungspraxis. Der folgende Musterfall stellt die jüngsten Rechtsentwicklungen umfassend dar und gibt Gestaltungshinweise für den steuerlichen Berater. |
1. Sachverhalt
A ist als Kommanditist zu 100 % an der A-GmbH & Co. KG beteiligt. Nicht vermögensmäßig beteiligte Komplementärin ist die A-GmbH, deren Anteile A ebenfalls zu 100 % hält. Die A-GmbH übernimmt die Geschäftsführung und Vertretung der KG. A ist allein vertretungsberechtigter Geschäftsführer der A-GmbH. Das Wirtschaftsjahr der KG entspricht dem Kalenderjahr. Gesellschaftszweck der KG ist die Verwaltung eigenen Vermögens. Die KG ist zivilrechtliche Eigentümerin eines Geschäftsgrundstücks in Münster, das zu gewerblichen Zwecken an Dritte vermietet wird. Im ersten und zweiten Geschoss des dreigeschossigen Gebäudes befindet sich ein Hotel. Im Mietvertrag ist u. a. vereinbart, dass der Mieter den von der KG eingebauten Lastenaufzug für 10.000 EUR jährlich nutzen darf.
A hat der A-GmbH & Co. KG ein Darlehen von 10 Mio. EUR zum fremdüblichen Zinssatz von 3 % gewährt. Das Darlehen valutiert im gesamten Kalenderjahr 01 mit 10 Mio. EUR, da Tilgungsraten erst in Zukunft zu leisten sind.
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