07.10.2009 | Anzeigepflicht von Bargeld
Münztrick mit österreichischer Silbermünze funktioniert nicht
von StB Dipl.-Bw (FH) Christian Westhoff, Datteln
Als der SPIEGEL in seiner Online-Ausgabe vom 1.7.09 berichtete, dass eine Münze des Staates Österreich derzeit der Renner ist, um Schwarzgeld von Österreich nach Deutschland einzuführen, sorgte das für mächtig Wirbel. Mandanten, die mit diesem vermeintlichen Münztrick auf Sie zukommen, müssen Sie allerdings eine Absage erteilen. Denn nach einhelliger Meinung des BMF und des Zolls funktioniert der Münztrick nicht.
1. Hintergrund - Berichterstattung von SPIEGEL Online
Infolge der Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs in der Europäischen Union müssen Reisende den Zollbediensteten Bargeld oder gleichgestellte Zahlungsmittel ab 10.000 EUR mündlich anzeigen, wenn sie dazu aufgefordert werden.
In diesem Zusammenhang berichtete der SPIEGEL in seiner Online-Ausgabe vom 1.7.09 von einer Münze aus Österreich, bestehend aus 999er Feinsilber und einem Wert zwischen 11 und 14 EUR. Der besondere Reiz dieser Münze ist jedoch nicht der Aufdruck einer Orgel auf der Vorderseite und die Aufschrift „Wiener Philharmoniker“ auf der Rückseite. Interessant ist vielmehr, dass diese Silbermünze als gesetzliches Zahlungsmittel mit einem Nennwert von 1,50 EUR gilt.
Demnach könnte ein Deutscher „Sammler“ 6.666 Münzen von Österreich nach Deutschland einführen, ohne dabei die Höchstgrenze von 10.000 EUR zu überschreiten. Denn der Nennwert seiner Münzen läge ja nur bei 9.999 EUR, anstatt bei 93.338 EUR (Kurswert von 14 EUR je Münze).
2. BMF und Zoll kontern
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