01.02.2006 | Sozialversicherung
Prüfung durch die Rentenversicherungsträger ohne Probleme meistern, Teil 2
von Dipl.-Bw. (FH) Uwe Frank, Sinsheim
Betriebsprüfungen stellen für die Arbeitgeber immer wieder eine große Herauforderung dar. Besonders seit die Rentenversicherungsträger die Prüfungen durchführen, wird genauer und härter geprüft, als je zuvor. Nur durch sorgfältige Einhaltung der komplexen sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften können Überraschungen vermieden werden. Im ersten Teil des Beitrages wurde die Problematik der Betriebsprüfung im Allgemeinen erläutert. In Teil 2 geben wir Ihnen nunmehr Checklisten zur Umsetzung in der Praxis an die Hand.
1. Checklisten für die schnelle Umsetzung in der Praxis
Checkliste 1: Prüfung der Beurteilung von Versicherungspflicht und Versicherungsfreiheit
- Praktikanten, Auszubildende
- Welche Personen sind beschäftigt, die kein Arbeitsentgelt beziehen?
- Handelt es sich um ein vorgeschriebenes oder nicht vorgeschriebenes Praktikum?
- Liegt die Studien- und Prüfungsordnung vor?
- Wurden die Beiträge bei Auszubildenden bis 325 EUR allein vom Arbeitgeber getragen?
- Wurden Einmalbezüge bei Geringverdienern (bis 325 EUR) richtig berechnet?
- Überprüfung der Jahresarbeitsentgeltgrenze
- Wie wurde das voraussichtliche Jahresarbeitsentgelt berechnet?
- Welche Bezüge sind dabei mit eingeflossen?
- Wie war der Arbeitnehmer bis 31.12.02 versichert? Privat oder gesetzlich?
- Geringfügig und kurzfristig Beschäftigte
- Wurde das regelmäßige Arbeitsentgelt richtig berechnet?
- Wurde nach Vorbeschäftigungszeiten bzw. Mehrfachbeschäftigungen gefragt?
- Werden die Aushilfen untertariflich bezahlt?
- Liegen Verzichtserklärungen auf Arbeitsentgelt vor?
- Subunternehmer, Honorarkräfte (Scheinselbstständigkeit)
- Sind die Personen in die betriebliche Organisation eingegliedert?
- Liegen Entscheidungen der Krankenkasse bzw. des Rentenversicherungsträgers über den Status des Beschäftigten vor?
- Wie alt sind die Beschäftigten?
- Um welche Rentenart handelt es sich, die bezogen wird?
- Beschäftigte, die 65 Jahre und älter sind
- Schüler, Studenten und Praktikanten
- Liegen Immatrikulationsbescheinigungen vor?
- In welchem zeitlichen Umfang arbeitet der Beschäftigte?
- Hat der Student nach einer kurzfristigen Beschäftigung ein Ausbildungsverhältnis aufgenommen?
- Arbeitet der Student mehr als 20 Stunden in der Woche? Wenn ja, zu welcher Zeit?
- Arbeitnehmer, die von der Versicherungspflicht befreit sind
- Welche Arbeitnehmer sind befreit?
- Liegen entsprechende Anträge usw. vor?
- Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften, z.B. GmbH
- Ist der Geschäftsführer an der Gesellschaft beteiligt? Wenn ja, in welchem Umfang?
- Besteht eine Sperrminorität?
- Wurde ein Statusfeststellungsverfahren durchgeführt?
- Wurden die GmbH-Geschäftsführer angemeldet und ein automatisiertes Statusfeststellungsverfahren durchgeführt?
- Beschäftigungsverhältnisse von Familienangehörigen
- Liegen Beschäftigungsverhältnisse von Familienangehörigen vor?
- Wie hoch ist das gezahlte Arbeitsentgelt?
- Wurden Statusfeststellungsverfahren eingeleitet?
- Wurden die Familienangehörigen angemeldet und ein automatisiertes Statusfeststellungsverfahren durchgeführt?
- Wurden die Gehälter beim anderen Arbeitgeber erfragt?
- Sind die Beiträge anteilig nach der Beitragsbemessungsgrenze berechnet worden?
- Beamte oder Ruhegehaltsempfänger
- Beschäftigung von Heimarbeitern
- Altersteilzeitbeschäftigte
- Vorruhestandsgeldbezieher
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Checkliste 2: Prüfung des Entgelts und Berechnung der Beiträge
- Beurteilung der Entgelteigenschaft
- Wurden alle Lohnarten richtig geschlüsselt?
- Wurden die Nettoentgelte auf Brutto hochgerechnet?
- Zeitversetzt gezahlte Arbeitsentgelte
- Wurden Überstunden für mehrere Monate auf einmal ausbezahlt?
- Gab es sonstige Nachzahlungen für mehrere Monate?
- Beiträge zu Direktversicherungen
- Bestehen Versorgungszusagen vor und ab dem 1.1.05?
- Verzichten Arbeitnehmer auf Entgeltbestandteile zu Gunsten von Direktversicherungen?
- Werden Direktversicherungsbeiträge pauschal versteuert?
- Teillohnzahlungszeiträume
- Gab es Ein- oder Austritte während des Monats?
- Endete die Lohnfortzahlung innerhalb des Monats?
- Begann oder endete die Mutterschutzfrist während des Monats?
- Wurden Warengutscheine ausgegeben?
- Können die Mitarbeiter vergünstigt Waren oder Dienstleistungen des Betriebs erwerben?
- Werden Job-Tickets an die Mitarbeiter ausgegeben?
- Werden Fahrtkosten ersetzt?
- Welche Einmalbezüge gibt es?
- Wurden Einmalbezüge innerhalb des ersten Quartals ausbezahlt?
- Ist der Arbeitgeberanteil richtig berechnet worden?
- Wie viel verdienen die Beschäftigten?
- Erhalten die Beschäftigten Einmalzahlungen?
- Umlagebeiträge/Lohnfortzahlungsversicherung
- Wie viele Arbeitnehmer beschäftigt der Betrieb?
- Wurden Umlagebeiträge gezahlt?
- Wurden Erstattungen im Rahmen der Umlage beantragt?
- Gibt es Gleitzonenbeschäftigte? (mehr als 400 EUR, bis zu 800 EUR)
- Werden unterschiedlich hohe Monatsverdienste bezahlt?
- Einhaltung der Beitragsbemessungsgrenzen
- Wurde die „SV-Luft“ bei Einmalbezügen berücksichtigt?
- Gab es Einmalzahlungen nach Austritt des Arbeitnehmers?
- Wurden Überstunden oder sonstige Zulagen für mehrere Monate vergütet?
- Beiträge bei Kurzarbeiter- und Winterausfallgeld
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Checkliste 3: Prüfung der Führung von Lohnunterlagen
- Wurden Lohnunterlagen für jeden Beschäftigten erstellt?
- Sind die Lohnunterlagen vollständig?
- Wurden die Aufbewahrungspflichten beachtet?
- Liegen die Mitgliedsbescheinigungen über die Krankenkassen vor?
- Prüfmitteilungen der Vergangenheit.
- Dokumentation der Meldungen.
- Inhalt der Lohnunterlagen, der Beitragsabrechnung und des Beitragsnachweises.
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Checkliste 4: Prüfung im Meldebereich
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