28.05.2024 · Fachbeitrag · Honorarverluste vermeiden

Abrechnung und Organisation sollten sich optimal ergänzen

von Anna Schmiedel, Dortmund, team-brockschmied.de

| Schaut man sich die vielen kleinen Handgriffe an, die täglich gemacht werden, fällt auf, dass sie nur selten dokumentiert und abgerechnet werden. Große Fehler fallen uns schnell ins Auge und werden beseitigt. Kaum jemand vergisst, die Hauptleistung abzurechnen ‒ z. B. die Krone nach BEMA-Nr. 20 bzw. Nr. 2210 GOZ. Viele kleine Fehler dagegen reiben uns im Alltag auf und führen zu Honorarverlusten. Beides lässt sich vermeiden, wenn sich Abrechnung und Organisation optimal ergänzen. |

Warum Fehler passieren: Multitasking ist eine Illusion

Viele Abrechnungsmitarbeiter arbeiten an der Rezeption und müssen verschiedene Aufgaben gleichzeitig erledigen. Dieses gleichzeitige Erledigen von Aufgaben nennt man Multitasking. Wenn man die Funktionsweise des menschlichen Gehirns auch nur ein wenig kennt, weiß man, dass es unmöglich ist, zwei Aufgaben mit gleich hoher Konzentration zu erledigen. Es ist eher so, dass man eine Aufgabe automatisch erledigt, während man sich auf die andere konzentrieren kann. Beispielsweise waschen Sie das Geschirr automatisch, ohne darüber nachdenken zu müssen. Deshalb können Sie sich auf das Telefongespräch mit Ihrer Freundin konzentrieren. Wenn Sie jedoch zum ersten Mal in Ihrem Leben Geschirr abwaschen würden, sähe die Sache anders aus: Ihre Aufmerksamkeit wäre voll und ganz bei dieser Aufgabe.

Bei der Abrechnung erledigen Sie die Aufgabe nicht automatisch, während Sie gleichzeitig einen Patienten annehmen oder telefonieren. Es mag Ihnen vielleicht so vorkommen, als würden Sie alles gleichzeitig erledigen. In Wahrheit springen Sie jedoch von einer Aufgabe zur nächsten und wieder zurück. Das geht auf Kosten der Konzentration und es passieren Fehler. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiterin, die für die Dokumentation der Behandlung zuständig ist. Einige ungestörte Minuten würden reichen, um die Behandlung vollständig und genau zu dokumentieren. Manchmal stören wir auch selbst unsere Konzentration, weil wir von einer Aufgabe zur nächsten springen ‒ getrieben von dem inneren Stress, etwas zu vergessen oder nicht schnell genug zu sein.