08.04.2010 | Privatliquidation
GOZ schlechter als Bema: Wie können Sie trotzdem ein angemessenes Honorar erzielen?
22 Jahre gibt es die GOZ´88 schon - und immer werden knapp 70 Prozent der Leistungen standardmäßig zum 2,3-fachen Satz liquidiert. Heute ist dies unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte nicht mehr angemessen. Haben Sie schon einmal nachgerechnet, wie GOZ-Leistungen im Vergleich zum Bema honoriert werden?
Vergleich der Bewertungen im konservierend-chirurgischen Bereich
Leistung | GOZ | Faktor 2,3 (Euro) | Bema | VdEK* (Euro) | Entspr. Faktor |
Plastische Füllung, einflächig | 205 | 19,41 | 13a | 29,83 | 3,5 |
Plastische Füllung, zweiflächig | 207 | 27,16 | 13b | 36,36 | 3,1 |
Plastische Füllung, dreiflächig | 209 | 38,80 | 13c | 45,68 | 2,7 |
Plastische Füllung, mehrflächig | 211 | 49,15 | 13d | 54,08 | 2,5 |
Plastische Aufbaufüllung zur Aufnahme einer Krone | 218 | 19,41 | 13b/ZE | 36,36 | 4,3 |
Exzision von Schleimhaut oder Granulationsgewebe | 307 | 5,82 | 49 | 9,32 | 3,7 |
Eröffnung eines oberflächlichen Abszesses | Ä2428 | 10,72 | Ä161 | 13,98 | 3,0 |
Stiftverankerung einer Füllung | 213 | 14,24 | 16 | 18,65 | 3,0 |
Exstirpation der vitalen Pulpa | 236 | 14,24 | 28 | 16,78 | 2,7 |
Devitalisieren einer Pulpa | 237 | 6,46 | 29 | 10,25 | 3,6 |
Trepanation eines (pulpatoten) Zahnes | 239 | 8,42 | 31 | 10,25 | 2,8 |
Leitungsanästhesie | 010 | 9,06 | 41a | 11,19 | 2,8 |
Chirurgische Wundrevision | 331 | 12,93 | 46 | 19,58 | 3,5 |
Hemisektion und Teilextraktion eines mehrwurzeligen Zahnes | 313 | 36,23 | 47b | 67,12 | 4,2 |
Exzision einer Schleimhautwucherung | 308 | 19,41 | 50 | 34,49 | 4,1 |
Plastischer Verschluss einer eröffneten Kieferhöhle | 309 | 47,86 | 51a | 74,58 | 3,6 |
Beseitigen störender Schleimhautbänder | 321 | 18,10 | 57 | 44,75 | 5,7 |
Korrektur des Lippenbändchens bei echtem Diastema | 328 | 34,94 | 61 | 67,12 | 5,7 |
Lokalbehandlung von Mundschleimhauterkrankungen | 402 | 5,82 | 105 | 7,46 | 2,9 |
Beseitigen scharfer Zahnkanten | 403 | 4,53 | 106 | 9,32 | 4,7 |
* auf Basis eines Punktwertes von 0,9322 Euro (Baden-Württemberg)
Die GOZ bietet dem Zahnarzt zwei Möglichkeiten der Berechnung, um eine angemessene Honorierung zu erzielen, und zwar:
Erste Möglichkeit: Bemessung der Gebühren nach § 5 Abs. 2 GOZ
Die Höhe der Gebühr bemisst sich nach dem 1,0- bis 3,5-fachen Gebührensatz. Innerhalb des Gebührenrahmens sind die Gebühren unter Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes der Leistungen sowie der Umstände bei der Ausführung nach billigem Ermessen zu bestimmen. Die Festlegung des Faktors obliegt also allein dem Zahnarzt.
Ein Überschreiten des 2,3-fachen Satzes ist in der Rechnung zu begründen. Der Alltag zeigt, dass genau aus diesem Grund die Steigerungssätze in den Zahnarztpraxen oft nicht über den 2,3-fachen Satz hinaus angesetzt werden. Viele Praxen empfinden es als mühsam, jede Leistung zu beurteilen und eine entsprechende Begründung dafür zu formulieren. Oftmals wird die Leistung zwar festgehalten, aber die Behandlungsumstände (Schwierigkeit, Zeitaufwand etc.) werden nicht ausreichend dokumentiert. Dies führt zu Honorarverlusten. Durch eine optimale Dokumentation können die Leistungen auch noch im Nachhinein - zum Beispiel bei der Überarbeitung der Tagesstatistik - angepasst werden.
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