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  • 07.10.2008 | Privatliquidation

    Übersicht über neu entwickelte Leistungen und deren Abrechnung in der Prophylaxe

    von Erika Reitz-Scheunemann, ZMF, Training-mit-Biss, Köln

    Die Zusammenhänge zwischen tiefen Entzündungen des Zahnhalteapparates und Allgemeinerkrankungen wie zum Beispiel Herz-/Kreislaufproblematiken erfordern einen ganzheitlichen Ansatz in der modernen Parodontaltherapie. Das mikrobielle Geschehen im Mund bedarf besonderer Beachtung insbesondere, wenn eine Markerkeimbestimmung einen Nachweis verstärkter parodontopathogener Keime erbringt. Dieser Beitrag erläutert moderne bzw. neuere Behandlungstechniken in der Prophylaxe im Kontext der Privatliquidation – auch mit Blick auf die bevorstehende GOZ-Reform.  

    Full-Mouth-Disinfection (FMD)

    Ein Therapieansatz ist das Konzept der Full-Mouth-Disinfection (FMD), das auf der Annahme basiert, dass bereits behandelte Zahnfleischtaschen durch die in den noch nicht therapierten Parodontien vorhandenen Bakterien neu infiziert werden können, wenn sich die Therapie über mehrere Sitzungen (zum Beispiel bei dem konventionellen quadrantenweisen Scaling) erstreckt. Ebenso ist eine Reinfektion durch die Besiedelung von Keimen auf der Zunge, den Tonsillen und der Mundschleimhaut denkbar. Der Versuch, diese Reinfektion einzuschränken, wird durch engmaschige Therapiesitzungen und eine systematische Desinfektion des Mundraumes, der Zunge und der Tonsillen mittels Chlorhexidin-digluconat (CHX) unternommen.  

     

    Die Vorgehensweise

    Für die korrekte Abrechnung dieser Leistung ist nachfolgend beispielhaft ein Konzept nach Quirynen et. al mit vorgegebenem Zeitaufwand zu Grunde gelegt. Die FMD wird in einer zeitlich getrennten Sitzung vor dem parodontalen Eingriff wie folgt durchgeführt:  

     

    • Mechanische Entfernung der Zungenbeläge mit einem Spatel oder Spezialbürste, Bürsten des Zungenrückens für eine Minute mit CHX-Gel 1 Prozent.
    • 2 x Mundspülung mit CHX-Lösung 0,2 Prozent für eine Minute;
    • 2 x Applikation von CHX-Lösung 0,2 Prozent (Spray) im Tonsillenbereich;
    • Wiederholte subgingivale Irrigation aller Taschen (3 x innerhalb von 10 Minuten) mit CHX-Gel 1 Prozent.

     

    Die korrekte Abrechnung