01.04.2006 | Steuerstandort Schweiz

Die Schweiz zählt in Europa weiterhin zu den ersten Adressen

von StB Heiko Kubaile, Zürich

Die Stimmung hat sich in der deutschen Wirtschaft in den letzten Monaten sukzessive verbessert. Jedoch erwarten die Wirtschaftsforscher nur ein kurzes Intermezzo. Für 2007 sind die aktuellen Prognosen bereits wieder wenig ermutigend. Denn in den bisher angestoßenen und geplanten Reformen der Grossen Koalition sehen sie zu wenig Impulse für ein stetiges Wirtschaftswachstum. Der (wiederholten) Ankündigung einer grossen Unternehmenssteuerreform schenken die Unternehmen kaum noch Glauben. Zu oft sind sie auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet worden. In der Beratungspraxis ist die Nachfrage nach interessanten europäischen Steuerstandorten daher nach wie vor sehr groß. Während die deutsche Politik noch diskutiert, handeln bereits viele Unternehmer. Hierbei hat die Schweiz als Steuerstandort in Europa weiterhin oberste Priorität. 

1. Ausgangslage

Es gibt viele Gründe in der Schweiz zu investieren. In der Praxis werden von den Investoren u.a. immer wieder folgende Motive genannt:  

• Die hervorragende Infrastruktur (z.B. Verkehr, Kommunikation),

• eine international vergleichsweise moderate Besteuerung von Unternehmen,

• einfache Gesetzeslage und unkomplizierte Behörden,

• die Internationalität der Schweiz gepaart mit einem hohen Ausbildungsniveau und sehr guter Sprachkenntnisse der Fachkräfte,

• das Bankkundengeheimnis sowie

• die hohe Lebensqualität.

In- und ausländische Investoren betrachten vor allem die moderate Schweizer Besteuerung als eine der größten Standortvorteile. Diese Feststellung kommt nicht überraschend. Eine erst kürzlich veröffentlichte Vergleichsstudie der BAK Basel Economics und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsordnung (ZEW) in Mannheim zur effektiven Steuerbelastung für das Jahr 2005 belegt, dass viele Schweizer Kantone in der Besteuerung von juristischen Personen in Europa führend sind.