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  • · Fachbeitrag · US-Steuerrecht

    Ausgewählte Praxisbeispiele zur Relevanz der US-Steuervorschriften für deutsche Konzerne

    von StB Dr. Thomas Loose, International Tax Partner bei der PwC GmbH WPG, auf Entsendung in New York

    | Durch die Trumpsche Steuerreform des Jahres 2018 hat sich die Komplexität der US-amerikanischen Steuervorschriften nochmals merklich erhöht. Es zeigt sich nicht zuletzt durch die in Deutschland geplante Einführung allgemeiner Anti-Hybrid-Vorschriften ( § 4k EStG -E) sowie durch die jüngeren Entwicklungen auf OECD-Ebene (Stichwort „GloBE“), dass die Interdependenzen der einzelnen Steuersysteme zunehmen. Anhand ausgewählter Praxisbeispiele wird in diesem Beitrag aufgezeigt, wie relevant die genaue Kenntnis von US-Steuervorschriften für die Anwendung des deutschen Konzernsteuerrechts in In- und Outbound-Fällen ist. |

    1. Einleitung

    Das deutsche Konzernsteuerrecht wird maßgeblich geprägt durch das Trennungsprinzip, welches zwischen den Vermögenssphären von Körperschaft und Anteilseigner unterscheidet. Die Abschirmung der Vermögenssphäre einer Kapitalgesellschaft gegenüber ihren Anteilseignern bewirkt, dass in dieser eine eigenständige und objektive Leistungsfähigkeit entsteht, die von der individuellen und subjektiven Leistungsfähigkeit der hinter der Kapitalgesellschaft stehenden Personen getrennt und unabhängig von ihr besteuert werden darf. Das Trennungsprinzip gilt jedoch nicht uneingeschränkt. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang bspw. das Teileinkünfteverfahren zur Vermeidung der doppelten Belastung des Gewinns mit Körperschaftsteuer bei der Kapitalgesellschaft und mit Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer bei dem Gesellschafter.

     

    Verschiedene Steuervorschriften zielen sogar auf eine bewusste Durchbrechung des Trennungsprinzips. In jüngerer Vergangenheit ist ein verstärkter Trend in diese Richtung zu verzeichnen, der in naher Zukunft noch erheblich an Fahrt gewinnen wird. Dies gilt insbesondere auch in Bezug auf die nachfolgend betrachteten Investitionen in die USA bzw. für US-Investitionen in Deutschland. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass durch die US-Steuerreform des Jahres 2018 neuartige Vorschriften mit hohen Komplexitätsgraden eingeführt wurden, die unmittelbare Ausstrahlungswirkung für bestimmte deutschsteuerliche Regeln entfalten. Für eine Analyse der deutschen Steuereffekte ist oftmals eine genaue Kenntnis auch der US-steuerlichen Konsequenzen erforderlich.