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  • · Nachricht · Digitalsteuer

    Italien und Tschechien planen die Einführung einer eigenen Digitalsteuer

    | Nach Frankreich und Österreich planen auch Italien und Tschechien bei der Besteuerung großer Internetfirmen alleine voranzugehen und eine nationale Digitalsteuer einzuführen. Die Europäische Union konnte bei der Digitalsteuer bisher keine Lösung finden, mit der alle Staaten zufrieden waren. |

     

    Während die Europäische Union sich noch zurückhält, geht es einigen Mitgliedstaaten in Sachen Digitalsteuer nicht schnell genug. Frankreich hat die Steuer rückwirkend zum 1. 1.19 eingeführt, in Österreich wird die Internet-Werbung von großen Unternehmen ab 2020 mit 5 % besteuert. Jetzt schließen sich mit Italien und Tschechien zwei weitere EU-Staaten den nationalen Alleingängen an.

     

    Die geplanten Steuern in Tschechien und Italien orientieren sich stark an Österreich und Frankreich. Betroffen sind Online-Unternehmen, die einen weltweiten Jahresumsatz von über 750 Mio. EUR vorweisen. Davon müssen sie mindestens 5,5 Mio. EUR im jeweiligen Land erwirtschaften. Tschechien besteuert dabei Online-Einnahmen von Digitalunternehmen mit 7 %. In Italien fallen 3 % an. Österreich und Frankreich bitten Unternehmen unter ähnlichen Voraussetzungen mit 5 % (Österreich) bzw. 3 % (Frankreich) zur Kasse.

     

    Die italienische Regierung will durch die neue Steuer im nächsten Jahr mehr als 700 Mio. EUR einnehmen. Tschechien hofft langfristig, bis zu 196 Mio. EUR in die Staatskassen spülen zu können.

     

    Eigentlich wollte es die EU vermeiden, dass in Europa ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Steuermodellen entsteht. Im letzten Jahr konnten sich die Mitgliedsstaaten jedoch nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen ‒ unter anderem auch, weil Deutschland nicht einverstanden war. Das dauerte Italien, Tschechien, Österreich und Frankreich zu lange. Sie wollten nicht länger auf Millionen von Steuergeldern verzichten. Spanien dürfte dabei das nächste Land sein, das seine eigene Digitalsteuer umsetzt. Es hat bereits einen Gesetzesentwurf zur Einführung der Steuer vorgelegt.

     

    Beachten Sie | Die EU wartet derzeit noch ab, ob die G20- und OECD-Staaten eine internationale Lösung zur Digitalsteuer vorschlagen. Ist das bis Ende 2020 nicht der Fall, hat die EU-Kommission angekündigt, einen neuen Entwurf für eine europäische Variante vorzulegen.

     

     

    Quelle: ID 46275215