· Fachbeitrag · Nachhaltigkeit sinnvoll managen
Geplantes und strukturiertes Vorgehen gibt Unternehmen Sicherheit
von LKC Grünwald GmbH & Co. KG, Grünwald bei München
| Insbesondere für große Unternehmen ist ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement mehr als nur „moderne Unternehmensführung“: Durch die entsprechende Gesetzgebung wird Nachhaltigkeit gleichzeitig zur Pflicht und muss planvoll und mit langfristigem Konzept gemanagt werden. Versäumnisse können nicht nur Kunden und Aufträge kosten, sondern mit empfindlich hohen Bußgeldern auch teuer werden, warnt die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft LKC Grünwald, Mitglied im globalen HLB Netzwerk. |
1. Geplantes und strukturiertes Vorgehen gibt Unternehmen Sicherheit
„Die Implementierung eines langfristig tragfähigen Nachhaltigkeitsmanagements, mit dem auch die anstehende Berichtspflicht erfüllt werden kann, geht nicht von heute auf morgen“, erklärt Nicole Schimpfhauser, Wirtschaftsprüferin der Kanzlei. „Unternehmen müssen dabei strukturiert vorgehen, die eigene Situation ehrlich und objektiv beurteilen und vor allem ein gut durchdachtes Konzept als Handlungsleitfaden zugrunde legen.“ Nur so ließe sich das Thema Nachhaltigkeit fest und zukunftsfähig im Unternehmen verankern und rechtskonform berichten.
2. Schritte zur Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements
Mit unabhängigen Einzelmaßnahmen und „Insellösungen“ ist es hier nicht getan. Vielmehr muss das Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen Schritt für Schritt etabliert werden:
2.1 Bewusstseinsbildung und Initialisierung
Der erste Schritt besteht darin, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der gesamten Organisation zu schärfen. Dies kann durch Schulungen und Workshops erfolgen, in denen die Bedeutung und die Vorteile von Nachhaltigkeitsmaßnahmen aufgezeigt werden.
2.2 Bestandsaufnahme und Analyse
Eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation ist notwendig, um zu verstehen, wo das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit steht. Hierzu gehört die Bewertung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten.
2.3 Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie
Basierend auf der Analyse sollte eine umfassende Strategie entwickelt werden, die klare Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit definiert. Diese Strategie sollte in die übergeordnete Unternehmensstrategie integriert werden.
2.4 Implementierung von Maßnahmen
Die festgelegten Maßnahmen müssen konkret umgesetzt werden. Dies kann Energieeinsparungen, Abfallreduktion, nachhaltige Beschaffung und soziale Projekte umfassen. Wichtig ist, dass diese Maßnahmen messbar und nachverfolgbar sind.
2.5 Kommunikation und Einbindung der Stakeholder
Transparente Kommunikation ist entscheidend, um alle Stakeholder ‒ Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit ‒ in den Prozess einzubinden. Regelmäßige Berichte und Dialogformate fördern das Vertrauen und die Akzeptanz.
2.6 Monitoring und Reporting
Die kontinuierliche Überwachung der Maßnahmen und die regelmäßige Berichterstattung über Fortschritte sind entscheidend für den Erfolg. Hierzu sollten geeignete Indikatoren und Kennzahlen entwickelt werden.
2.7 Kontinuierliche Verbesserung
Nachhaltigkeitsmanagement ist ein fortlaufender Prozess. Es erfordert ständige Überprüfung und Anpassung der Strategien und Maßnahmen, um auf neue Herausforderungen und Chancen reagieren zu können.
3. Mitarbeiter nicht vergessen
Die langfristige und zielführende Einbindung der Mitarbeiter in das Nachhaltigkeitsmanagement ist entscheidend für den Erfolg der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens: „Mitarbeiter müssen nicht nur informiert, sondern aktiv in den Prozess integriert und kontinuierlich geschult werden“, rät Nicole Schimpfhauser. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen wie das Schaffen eines ergonomischen Arbeitsumfeldes, aktive Teilhabe durch Initiativen wie „Green Teams“ oder Nachhaltigkeitsbotschafter in den verschiedenen Abteilungen sowie eine transparente Kommunikation über Vorhaben, Ziele und Erfolge.
Durch regelmäßige entsprechende Schulungen der Mitarbeiter können Unternehmen sicherstellen, dass Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur wird. Dies fördert nicht nur die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie, sondern trägt auch zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung bei.
4. Wer nachlässig ist, verliert im Nachhaltigkeitsmanagement
Die Missachtung oder Vernachlässigung eines nachhaltigen Managements kann erhebliche Risiken für Unternehmen mit sich bringen. Ökologische Schäden und deren Konsequenzen können nicht nur immense Kosten verursachen, sondern auch das Unternehmensimage langfristig schädigen. Unternehmen, die soziale Verantwortung vernachlässigen, riskieren zudem Reputationsverluste, was zu einem Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern führen kann. Regulatorische Risiken sind ebenfalls bedeutend: „Unternehmen, die die gesetzlichen Vorgaben zur Nachhaltigkeit nicht einhalten, können mit empfindlichen Strafen und Sanktionen rechnen,“ warnt die Expertin. Darüber hinaus kann der Mangel an Nachhaltigkeitsinitiativen die Innovationsfähigkeit einschränken und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährden.
Letztlich birgt auch die Ignoranz gegenüber den Erwartungen von Investoren und Stakeholdern das Risiko von Kapitalabzug und sinkendem Unternehmenswert. „Ein umfassendes und gut implementiertes Nachhaltigkeitsmanagement ist daher nicht nur eine ethische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, betont Nicole Schimpfhauser eindringlich. „Wer hier weitsichtig agiert und vorarbeitet, kann sich im Umgang mit diesem immens umfangreichen Thema wichtige Zeitpuffer und Bausteine schaffen.“
Checkliste / Handlungsempfehlungen |
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Checkliste / 10 Fragen: Wo stehen wir beim Thema Nachhaltigkeit? | |
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Weiterführende Hinweise
- LKC-Gruppe: Die LKC-Gruppe berät an 30 Standorten in Deutschland in allen Fragen der Wirtschaftsprüfung sowie der Steuer- und Rechtsberatung. Sie beschäftigt mehr als 600 Mitarbeiter, davon über 100 Berufsträger, und bietet Full-Service für Unternehmer, Unternehmen, Freiberufler, aber auch für Stiftungen, Vereine und Kommunen an. Die LKC-Gruppe hat 2020 einen Umsatz von 46 Mio. EUR erzielt und gehört damit bundesweit zu den 20 führenden Gesellschaften der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüferbranche. Die Gesellschaft ist Mitglied von HLB, dem internationalen Netzwerk unabhängig tätiger Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Weitere Informationen unter www.lkc.de.
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