· Fachbeitrag · Weiterbildung und Unternehmenskultur
Nachhaltige Lernreisen: Herausforderungen und Chancen für Unternehmen
von Dr. Alexandra Hildebrandt, Nachhaltigkeitsexpertin, Burgthann
| Die rasanten gesellschaftlichen und technischen Veränderungen von Prozess- und Arbeitsabläufe erfordern eine kontinuierliche Anpassung von Mitarbeitern und Führungskräften. Sie müssen lernen zu akzeptieren, dass es keine endgültigen Antworten mehr gibt, und dass Antworten, wenn sie gegeben werden, kurze Halbwertszeiten haben können (schnelle Wissenszyklen). Aus diesem Grunde funktioniert sporadische Weiterbildung nicht mehr. Was es braucht, ist eine Kultur, in der Lernen als individueller und sozialer Prozess verstanden wird und selbstverständlicher Teil des Alltags ist. Das Lernen der Zukunft sollte im Unternehmenskontext deshalb verschiedene Lernformen umfassen, die Abwechslung und Vielfalt bieten. Zu diesen Lernformen zählen unter anderm Lernreisen. Was das Konzept der Lernreisen (Learning Journey) umfasst und wie diese Form der Weiterbildung funktioniert ist Inhalt des folgenden Beitrags. |
1. Nachhaltige Lernreisen
Neue Formen von „Entwicklungsenergie“, die wir für die Gestaltung der Zukunft brauchen, können nur durch einen Kulturwandel in Unternehmen erzeugt werden. Zu den damit verbundenen Kernbegriffen gehören Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit, Kreativität und Initiative. In Unternehmen werden künftig personalisierte Kompetenzentwicklung und der Fokus auf Praxistransfer eine immer größere Rolle spielen. Punktuelle Trainings allein reichen allerdings nicht mehr aus, um Wissen und neue Kompetenzen direkt im Arbeitsprozess zu erwerben.
1.1 Was sind Lernreisen?
Das Konzept entstand mit der Absicht, eine ganzheitliche und nachhaltige Form von Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in Unternehmen zu ermöglichen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf theoretischen Inhalten, sondern vor allem auf der praktischen Anwendung und Erfahrung. Lernreisen haben ein thematisch abgegrenztes Gelände, sind zugleich aber auch „offene Suchräume“, die inspirierende Einblicke in andere Unternehmenswelten bieten. Das zugrunde liegende Verständnis des Lernprozesses orientiert sich an dem 70:20:10-Prinzip, das Morgan McCall, Robert W. Eichinger und Michael Lombardo in den 1980er-Jahren entwickelt haben.
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