· Fachbeitrag · Faktor Mensch beim Klimaschutz
Was unterscheidet den ökologischen Fußabdruck vom sozial-ökologischen Handabdruck?
von Dr. Alexandra Hildebrandt, Nachhaltigkeitsexpertin, Burgthann
| Der Beitrag zeigt, wie sich die Unterschiede zwischen kollektivem Klimahandeln und privatem Klimaschutzverhalten in den Konzepten des ökologischen Fußabdrucks und des sozial-ökologischen Handabdrucks widerspiegelt. Welche Rolle nehmen beide Konzepte bei dem Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) und der Inner Development Goals (IDGs) ein. Der Diskurs zeigt, dass zur Nachhaltigkeitsbilanz noch eine Menschlichkeitsbilanz hinzukommen muss, die nur möglich ist, wenn Unternehmen ganzheitlich und nachhaltig geführt werden. |
1. Was ist der ökologische Fußabdruck?
Der ökologische Fußabdruck misst die negativen Auswirkungen unseres Lebensstils auf die Umwelt und quantifiziert die Menge an natürlichen Ressourcen, die von uns verbraucht werden. Quantifiziert wird auch die Menge an Abfall, die wir erzeugen. 1992 fragten sich Mathis Wackernagel und William Rees, wie sich der Ressourcenverbrauch berechnen lässt und wo der menschliche Konsum an seine verträglichen Grenzen stößt.
1.1 Ein Fußabdruck in Hektargröße
Gesucht wurde nach einem Messinstrument. Der Indikator berechnet die Fläche, die benötigt wird, um den Treibstoff für eine Flugreise zu erzeugen oder ein Kleidungsstück herzustellen. Das Maß für den Verbrauch natürlicher Ressourcen ist der globale Hektar (gha), der eine durchschnittlich produktive Fläche meint, die wir für unseren Lebensstil brauchen. Zum kollektiven und gesellschaftlichen Anteil des Fußabdrucks gehören die Energiewende, die Verkehrs- und Agrarwende und die Konsumwende. Fakt ist: Unser Fußabdruck ist zu tief und viel zu groß. Die Menschheit verbraucht derzeit mehr, als die Ökosysteme nachliefern. Das System Erde erreicht bevorstehende Tipping Points (zu Deutsch Kipppunkt) mit ungeahnten Auswirkungen für Mensch und Umwelt. Gegenwärtig hat jeder Mensch im Schnitt einen ökologischen Fußabdruck von rund 2,7 gha, obwohl die Erde für jeden nur 1,8 gha bereithält.
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