· Fachbeitrag · Abrechnung
KKH-Statistik zum Abrechnungsbetrug: Die meisten Fälle bei Physiotherapeuten
| Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) deckte im vergangenen Jahr 287 neue Fälle von Abrechnungsbetrug auf. Das verursachte für die Kasse einen Schaden von 1,4 Millionen Euro. Dabei stehen die Physiotherapeuten mit 138 Fällen an erster Stelle der Fallzahlen. Bei der Schadenshöhe liegen jedoch die Apotheken mit 588.000 Euro auf Platz eins, gefolgt von der ambulanten Pflege mit 323.000 Euro. |
Dass die 26 Betrugsfälle im Bereich der Apotheken den größten Schaden verursachen, liegt an der allgemeinen Verteilung der Ausgaben. In Anbetracht ihrer Vergütungszahlen haben Physiotherapeuten gar nicht die Möglichkeit, einen solchen Schaden zu verursachen.
Bei den Physiotherapeuten kam keiner der Fälle zur Strafanzeige. Es handelt sich dabei vorwiegend um nicht erbrachte Leistungen. Beispiel: Ein Patient hatte schon alle Termine des Rezepts unterschrieben, aber nur drei Behandlungen wahrgenommen. Die Praxis gab jedoch das komplette Rezept zur Abrechnung. Die Apotheken bereicherten sich unter anderem mit sogenannten Luftrezepten, bei denen die Medikamente abgerechnet wurden, ohne sie je ausgehändigt zu haben. Ein Pflegedienst wiederum hat Pflegedienstnachweise gefälscht und Dienstpläne für Mitarbeiter erfunden.