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  • 30.04.2009 | Personal

    Was tun bei Burnout und innerer Kündigung?

    von Diplom-Pädagoge Dr. Wolfgang Huge, Bad Essen

    Kommt Ihnen folgende Situation bekannt vor? „Bislang lief im Praxisteam alles glatt. Mitarbeiter und Praxisinhaber verstanden sich gut - nicht nur bei der Arbeit, sondern auch privat. Doch seit ein paar Wochen ist die 34-jährige Sandra ´fix und fertig´. Sie hat keine Zeit mehr, ist schnell gereizt und kommt gelegentlich zu spät. Auch Fehltage wegen Krankheit häufen sich.“ Droht diese Mitarbeiterin in eine Burnout-Falle zu stolpern? Oder hat sie bereits innerlich gekündigt? Hier sind Sie als Praxisinhaber gefragt.  

    Wie sich Auswirkungen zeigen

    Wo sich derartige Alarmsignale zeigen, hilft nur ein offenes Gespräch. Zu warten und auf Besserung zu hoffen, führt mit hoher Wahrscheinlichkeit nur zu einer Verschlimmerung der Situation für alle Seiten. Häufen sich Krankheitsausfälle, müssen die Kollegen verstärkt einspringen. Die Folgen sind Überstunden der gesunden Mitarbeiter, Abstriche bei der Kommunikation und der Information untereinander, mangelnde Absprachen und schließlich Fehler. Der Druck in der Praxis nimmt zu. Und bald schon zeigt ein zweites Teammitglied Ermüdungserscheinungen. Das Klima verschlechtert sich, ohne dass man eigentlich genau weiß warum. Sinnverlust, Unlustgefühl, Passivität und Trägheit breiten sich aus, beeinträchtigen das Betriebsklima und erzeugen Stress auf allen Seiten.  

    Wann Sie spätestens reagieren sollten

    Das Burnout-Syndrom ist nicht von heute auf morgen da und erreicht das Praxisteam oft unbemerkt. Sobald aber erste Anzeichen da sind, gilt es auf die Bremse zu treten.  

     

    Erste Anzeichen von Burnout und innerer Kündigung

    • Patienten werden unfreundlich bedient.
    • Es herrscht ein humorloses und wenig herzliches Klima.
    • Konflikte und Spannungen untereinander erzeugen eine schlechte
      „Stimmung“.
    • Die Mitarbeiter zeigen wenig Entgegenkommen bei der Urlaubsplanung und Vertretung kranker Kollegen.
    • Familien- und Freizeitangelegenheiten werden grundsätzlich wichtiger als die Belange des Arbeitsplatzes genommen.
    • Es werden keine Vorschläge zur Gestaltung und Verbesserung des betrieblichen Alltags gemacht.
    • Es besteht kein Interesse an Fortbildungsmaßnahmen und beruflichem Vorankommen.

    Auch den eigenen Stressfaktor überprüfen

    Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit auch Ihren eigenen Stressfaktor. Wenn Sie folgende Fragen beim Lesen mehrfach mit „Ja“ beantworten, wird es höchste Zeit, dass Sie an sich denken.  

     

    Burnout-Check-up

    • Sie können auch nach Feierabend nicht abschalten, Ihre Gedanken kreisen immer um die Praxis?
    • Sie sagen immer häufiger Verabredungen mit Freunden und Bekannten ab, um endlich einmal „Ruhe zu finden“?
    • Sie leiden zuweilen an Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Verdauungsstörungen, Magen- oder Herzbeschwerden? Ihr Blutdruck ist erhöht, es fiept manchmal im Ohr, Sie sind oft erkältet?
    • Sie fühlen sich den wachsenden Aufgaben manchmal ohnmächtig ausgeliefert und sind mit Ihrer eigenen Leistung unzufrieden?
    • Alles geht Ihnen auf die Nerven? In der Praxis und im Privatleben sind Sie schnell erschöpft, unaufmerksam und gereizt?
    • Sie haben das Gefühl, täglich zehn/zwölf Stunden zu arbeiten, und kommen auch am Wochenende und im Urlaub nicht zur Ruhe?

    Welche Maßnahmen können Sie konkret ergreifen?