· Fachbeitrag · Fachkräftemangel
Akademisierung der Gesundheitsfachberufe verzögert sich weiter: Modellstudiengänge sollen bis 2026 verlängert werden
| Die Modellstudiengänge in den Gesundheitsfachberufen sollen bis 2026 verlängert werden. Das geht aus dem Referentenentwurf des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) hervor. Das Vorhaben der Bundesregierung wird u. a. von den GRÜNEN und vom Hochschulverband der Gesundheitsberufe (HVG) heftig kritisiert. |
Der HVG ist der Auffassung, durch die Verlängerung der Modellstudiengänge werde der Akademisierungsprozess in den Gesundheitsfachberufen „um Jahrzehnte zurückgeworfen.“ Die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, warf der Bundesregierung vor, „wertvolle Zeit für eine bessere Organisation der Versorgung“ zu verspielen.
MERKE | Seit dem Jahr 2009 können die Länder bei der Ausbildung von Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten von den jahrzehntealten Ausbildungsverordnungen abweichen und Studiengänge anbieten. Ursprünglich sollten die Modellstudiengänge zunächst 2017, dann 2021 in den Regelbetrieb übergehen. Der Referentenentwurf der Großen Koalition bedeutet nun eine erneute Verschiebung. Und dabei ist gerade die Akademisierung ein Baustein, um die Arbeitsbedingungen in den Gesundheitsfachberufen zu verbessern und somit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Über die Erfolge der Modellstudiengänge berichtete PP u. a. in PP 03/2020, Seite 3 und PP 12/2019, Seite 1. |