· Fachbeitrag · Fortbildung
Behandeln mit dem Fasziendistorsionsmodell (FDM) nach Typaldos
von Petra Meisel, Medienbüro Medizin (MbMed), Hamburg
| Für Therapeuten, die die Selbstwahrnehmung ihrer Patienten in den Vordergrund stellen und sie als wichtigen Baustein für die Behandlungsstrategie betrachten, ist das Fasziendistorsionsmodell (FDM) nach Stephen Typaldos ein Weg, Beschwerden des Bewegungsapparates sowie Schmerzen schnell zu lindern. |
Patienten erkennen intuitiv, was gut tut
Ärzte und Therapeuten sehen sich immer weniger in der Rolle des „Behandlers“, sondern begreifen sich zunehmend als Partner des Patienten, der seinen Körper kennt und mit seinen Empfindungen wahr- und ernstgenommen werden möchte. Den Gedanken der therapeutischen Partnerschaft hat auch der amerikanische Osteopath und Notfallmediziner Stephen Typaldos dem von ihm entwickelten FDM zugrunde gelegt. Es entstand aus einer eigenen Krankheitserfahrung, bei der er seine Schmerzen selbst lindern konnte. Diese Schmerzerfahrung hat Typaldos für seine Patienten sensibilisiert. Er stellte fest, dass Patienten mit unterschiedlichen Diagnosen die Beschwerden mit ähnlichen Worten und Gesten beschrieben. Mehr noch: Sie formulierten selbst, welchen Behandlungsschritt sie sich vorstellen, um eine Besserung zu erzielen. Aus dieser Beobachtung heraus entwickelte Typaldos 1991 das Fasziendistorsionsmodell.
Faszien bieten Halt und Schutz
Die Faszie (Bündel) ist das Bindegewebe, das eine Hülle um Muskeln, Muskelgruppen und auch ganze Körperabschnitte bildet. Diese Hülle formt und bietet Schutz. Sie wehrt sowohl Stöße bei Körperbewegungen ab als auch Krankheitserreger und Infektionen. Bei Verletzungen ist sie die Basis, die dafür sorgt, dass sich das Gewebe während des Heilungsprozesses schließen kann. Distorsion bedeutet Verdrehung oder auch Verrenkung. Ist die Hülle und damit auch das Innenleben verändert, haben die betroffenen Personen Schmerzen. Die Fasziendistorsion ist damit eine Formveränderung des Bindegewebes.
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