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  • · Fachbeitrag · Heilmittelpolitik

    Wirtschaftlichkeitsprüfung nach Fachgruppendurchschnitt in der Kritik

    | Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns hat in ihrer jüngsten Sitzung die aktuelle Praxis bei Wirtschaftlichkeitsprüfungen für Heilmittel kritisiert - und führt gewichtige Argumente ins Feld. |

     

    Die Vertreterversammlung kommt zu dem Schluss, dass die Wirtschaftlichkeitsprüfung für Heilmittel nach Fachgruppendurchschnitten an der Versorgungswirklichkeit vorbei gehe. Das läge daran, dass die gesetzliche Prüfvorgabe nicht sachgerecht sei. Die Praxis zeige, dass dort, wo Hausärzte weniger Heilmittel verordnen, Fachärzte mehr Heilmittelrezepte ausstellten. So gäbe es teilweise eklatante regionale Unterschiede bei der fachgruppenbezogenen Verordnungshäufigkeit. Vergleiche man die Verordnungspraxis in den Landkreisen miteinander, zeige sich, dass in einigen Regionen fast keine Heilmittel von Hausärzten verordnet würden. Das würde jedoch den Fachgruppendurchschnitt senken und damit die Parameter der Wirtschaftlichkeitsprüfung beeinflussen. Sinkt nämlich der Verordnungsdurchschnitt einer Facharztgruppe, können andernorts weniger Heilmittel regresssicher verschrieben werden. Für die Wirtschaftlichkeitsprüfung seien Fachgruppendurchschnitte deshalb ungeeignet. Vielmehr müsse man den fachärztlichen Versorgungsgrad und die Versorgungsstruktur in der jeweiligen Region zugrunde legen. Die Vertreterversammlung schlug deshalb vor, dass Krankenkassen bis zur Festlegung neuer Prüfverfahren auf Prüfanträge verzichten sollten.

    Quelle: Ausgabe 01 / 2014 | Seite 1 | ID 42457862