Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Nachricht · Kommentar

    GroKo bietet Physios wenig Anlass für berechtigte Hoffnungen

    | Nachdem nun also die Große Koalition regiert, mehren sich die Hoffnungen auf ein Ende des gesundheitspolitischen Stillstands. Allerdings steht im Fokus des Koalitionsvertrags vom 07.02.2018 eindeutig die Pflege. Ob die schon seit Jahren währenden Forderungen der Heilmittelverbände in dieser Legislaturperiode Gehör finden werden, bleibt indes offen. |

     

    Der Deutsche Bundesverband für Logopädie (dbl), fordert ein einheitliches Berufsbild für Logopäden und Sprachtherapeuten. Zusammen mit Physio- und Ergotherapeuten besteht die Forderung nach einer akademischen Berufsausbildung weiter. Bislang hat sich hier nur wenig getan (PP 09/2016, Seite 1). Nur bei den Heilpraktikern wird am 22.03.2018 eine Anpassung der Prüfungsleitlinien in Kraft treten. Trotz der bekannten Skandale, die den Reformbedarf bei der Heilpraktikerausbildung offengelegt haben, hat die Politik eine Gesetzesänderung bisher versäumt. Auch bei weiteren Hauptanliegen des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) ‒ Direktzugang und höhere Vergütung ‒ ist wenig zu erwarten, denn auch diese Ansinnen blieben bisher während der letzten Großen Koalition unerfüllt. Da hilft es auch wenig, dass sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und die Bundesärztekammer für mehr Autonomie der Gesundheitsfachberufe einsetzen, denn letztere sieht Diagnose und Therapie grundsätzlich weiter in Arzthand.

     

    FAZIT | Wenn es, wie in anderen europäischen Ländern, eine Akademisierung der Gesundheitsfachberufe gibt (vor allem mit nachfolgender angemessener Vergütung), wird die Große Koalition die Forderungen der Heilmittelverbände und zugleich die gestiegenen Anforderungen an die Versorgung immer älterer und multimorbider Patienten, angemessen erfüllen können. Inwieweit angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit einschneidende Veränderungen erreicht werden, bleibt aber vorerst unklar (siehe PP 04/2018, Seite 2 und PP 04/2018, Seite 4).

     

    kommentiert von RA Manfred Weigt, lennmed.de Rechtsanwälte

    Quelle: Ausgabe 04 / 2018 | Seite 1 | ID 45171513