· Fachbeitrag · Krankenkassen
Heilmittelausgaben: Steigerungen im 1. Quartal 2012
| Der Trend ist ungebrochen: Die Heilmittelausgaben der Kassen nehmen auch im 1. Quartal des Jahres 2012 überdurchschnittlich zu. Demgegenüber gaben die Krankenkassen für Präventionsleistungen weniger aus. |
Die gesetzlichen Krankenkassen gaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Durchschnitt 3,6 Prozent mehr für den einzelnen Versicherten aus, aber 6,7 Prozent mehr für Heilmittelbehandlungen. Damit wachsen die Kosten für therapeutische Leistungen abermals deutlich. Nur die Ausgaben für Fahrtkosten und häusliche Krankenpflege stiegen noch stärker an. Allerdings ist die Entwicklung bei den einzelnen Kassen recht unterschiedlich. Während die Ausgaben bei den BKKen und Knappschaften um 3,7 Prozent zunahmen, wuchsen die Ausgaben für Heilmittel bei den Ersatzkassen um 10,1 Prozent und bei den Landwirtschaftlichen Krankenkassen sogar um 57,9 Prozent. Die Zuwachsrate bei der AOK betrug 5,7 Prozent. Nur bei den IKKen nahmen die Heilmittelausgaben ab, nämlich um 11,8 Prozent. Auch die Ausgaben für Prävention schrumpften bei allen Kassen um 1,8 Prozent.
Diese Zahlen veröffentlichte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vor Kurzem. Trotz der Mehrausgaben in diesem Bereich erwirtschafteten die Krankenkassen im 1. Quartal 2012 Überschüsse, nämlich rund 1,51 Mrd. Euro. Deshalb geht das BMG weiterhin von einer stabilen Finanzlage für die Kassen aus. Zumal mit einer Stabilisierung der Wachstumsraten bei den Ausgaben für den Heilmittelbereich gerechnet wird. Als Grund für die überdurchschnittliche Ausgabensteigerung für Heilmittel sehen Experten die Verlagerung von ehemals überwiegend stationär erbrachten Rehabilitationsleistungen in den ambulanten Sektor.